Kai, der Regen kam heute etwas zu spät, um es noch spannender zu machen...
Kai Ebel: Es wäre interessant gewesen zu sehen, wie der Regen noch einmal alles durcheinander gewürfelt hätte. Aus deutscher Sicht muss man aber zufrieden sein: Rosberg auf Zwei, Vettel auf Vier - und das in einer ganz engen Saison, da ist noch alles drin. Mit Mark Webber gab es auch den verdienten Sieger. Wer zweimal in Monaco gewinnt, der kann Auto fahren. Er kontrollierte das Rennen und Rosberg war schlau genug, am Ende nicht zu attackieren. Auf einer anderen Strecke hätte er das bestimmt versucht, aber hier in Monaco kannst du dir keinen Fehler erlauben. Da ist permanente Konzentration gefordert. Das gelang Nico, deshalb auch Gratulation an ihn.

Vettel fünf Plätze nach vorn ist auch eine starke Leistung in Monaco.
Kai Ebel: Gute Arbeit von Sebastian. In diesem Jahr ist es besonders wichtig, die Punkte mitzunehmen, die man holen kann. Sebastian hatte einen sehr guten Start und konnte sich aufgrund der Taktik oben festsetzen. Wer so fährt, wird am Ende vielleicht Weltmeister. Es sei denn, die FIA hat etwas dagegen und verbietet doch noch das Loch im Unterboden der beiden Autos. Aber das wird sich bestimmt nicht mehr am Monaco-Wochenende entscheiden.

Bei Michael Schumacher lief es heute überhaupt nicht rund. Was sagst Du dazu?
Kai Ebel: Er hatte wirklich Pech, dass er das Rennen nicht beenden konnte. Am Anfang hat ihn Grosjean auch noch etwas bedrängt, aber so etwas kann in Monaco passieren. Es war ja nicht das erste Rennen, in dem Michael vorzeitig ausfiel. Das Glück, das man ihm früher häufig nachgesagt hat, ist wohl in Pech umgeschlagen. Aber die Saison ist noch lang und ich denke, dass wir Michael wieder auf dem Podium sehen werden.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft könnte sich bei ihrem Besuch in Monaco die nötige Inspiration für die EM abgeholt haben, oder was meinst Du?
Kai Ebel: Es ist toll, die deutsche Nationalmannschaft hier zu sehen. Das sind alles nette Kerle und sie nehmen diese ganze Sache sehr positiv auf. Es ist interessant zu sehen, dass Fußballer, die sonst immer etwas heroisiert werden, wie Touristen durch die Boxengasse laufen und alles Mögliche fotografieren. Das sind richtige Fans der schnellen Autos und der Fahrer, die da drin sitzen. Ich glaube, das hat ihnen noch einen zusätzlichen Kick gegeben für die EM.