Die Formel 1 spielt verrückt - doch Force India spielt bislang nur eine Nebenrolle. Während Williams, Sauber und Co. die Serie aufmischen, dümpeln die Inder als Achter der Konstrukteurs-Wertung im Niemandsland herum. Nico Hülkenberg glaubt jedoch, dass der Zug der Favoriten noch nicht abgefahren ist. "Die anderen Teams sind noch nicht außer Reichweite", sagt er. "Wir müssen aber regelmäßig in die Punkte fahren. Ich sehe keinen Grund, warum die anderen Teams jetzt schlechter werden sollten, die werden wohl so stark bleiben." Force India habe dank der Updates in Barcelona zwar einen Schritt nach vorn gemacht, die Rivalen allerdings auch.

"Wir müssen noch ein bisschen aufholen", räumt Hülkenberg am Rande des Monaco GP ein. "Wir haben aus Barcelona gelernt und jetzt steht das Fine-Tuning an. Unsere Performance ist nicht schlecht, in Spanien fehlten uns nur ein paar Zehntel für Q3. Das zeigt, wie eng es wirklich ist und wie wichtig es ist, dass Auto und Fahrer perfekt eingestellt sind." Als größte Schwäche am Boliden macht Hülkenberg die fehlende Downforce aus, hier sieht der junge Deutsche Verbesserungspotenzial. "Mit mehr Abtrieb wird es etwas leichter", sagt Hülkenberg in Bezug auf das Verständnis mit den fragilen Reifen.

Dafür glaubt er, dass Force India in Sachen Pirelli-Verständnis gut aufgestellt ist. "Ich glaube, dass das Verständnis für die Reifen bei uns im Team von Beginn an ziemlich gut war", meint er. "Wir verstehen, was wir mit den Reifen machen müssen. Jetzt müssen wir die nötige Performance ins Auto bringen." Für Monaco setzt das Team größtenteils auf einen neuen Heckflügel sowie das übliche Monaco-Paket. Es wird wieder einmal interessant sein zu sehen, wie sich die Reifen auf dem Stadtkurs verhalten.

Hülkenberg erwartet mit der superweichen und weichen Mischung jedenfalls keinen Ärger: "Es wird ähnlich sein wie im vergangenen Jahr, ich sehe da keine Probleme. Hoffentlich schaffe ich es in Q3, im Rennen wären ein paar Punkte gut." Bislang konnte Hülkenberg erst drei Zähler sammeln in seinem ersten Jahr als Einsatzfahrer für Force India.

Er hebt die Bedeutung der Freitag-Trainings - in Monaco traditionell am Donnerstag - hervor. "Jedes Rennen ist ein neuer Lernprozess", so Hülkenberg. "Deshalb sind die Trainings so wichtig, um Daten zu sammeln. Die Kunst mit den Reifen ist, im Rennen das richtige Temperaturfenster zu treffen - aber das ändert sich von Strecke zu Strecke."