Felipe Massa verbrachte erneut einen Tag in Maranello um am Simulator zu arbeiten und sich mit den Ingenieuren über seine Leistungen und Verbesserungsmöglichkeiten zu unterhalten. Viele Kritiker dürften der Meinung sein, dass selbst diese Arbeit den Brasilianer nicht im Ferrari halten kann. Er selbst bewertet seine Leistungen aber nicht so schlecht.

"Ich denke, das einzige Rennen in diesem Jahr, wo es wirklich einen großen Abstand zwischen mir und Fernando gab, war Australien", erklärte der Ferrari-Pilot. Die anderen Rennen seien durch Regen oder wie in Barcelona durch seine Probleme in Q2 und der Durchfahrtsstrafe im Rennen nicht eindeutig zu bewerten gewesen. Gleichzeitig zog er aber auch den Hut vor seinem Teamkollegen: "Wir müssen auch berücksichtigen, dass Fernando im Moment unglaublich fährt: Er ist in super Form, vielleicht sogar in perfekter."

Kein runder Fahrstil

Insgesamt sei der F2012 ein sehr schwierig zu fahrendes Auto. "Mit meinem Fahrstil kämpfe ich vielleicht noch etwas mehr, da ich keinen runden Fahrstil finde", verriet der 30-Jährige auf der Ferrari-Homepage. Dennoch macht sich der Vizeweltmeister von 2008 keine Sorgen um seinen Job. "Ich habe das Gefühl, dass das gesamte Team auf meiner Seite ist. Sie sind natürlich nicht zufrieden mit den Ergebnissen, aber ich ja auch nicht."

Felipe Massa erhält Unterstützung von Ferrari, Foto: Sutton
Felipe Massa erhält Unterstützung von Ferrari, Foto: Sutton

Mit seinem Unfall am Hungaroring soll dieser Abfall an Leistung aber nichts zu tun haben. "Ich habe mich das selbst 45.000 Mal gefragt", gestand der Brasilianer. Allerdings hätten zahlreiche Untersuchungen immer wieder ergeben, dass keinerlei Beeinträchtigungen vorhanden seien. "Für mich selbst kann ich sagen, dass ich mich in keinster Weise anders fühle im Vergleich dazu, wie es vor diesem Wochenende war." Schließlich würde er beispielweise am Start oder bei Überholmanövern immer noch alles geben und nicht ängstlich zurückstecken.

Pole in Monaco ist unvergesslich

Das nächste Rennen in Monte Carlo stellt für den Ferrari-Piloten seinen zweiten Heim-Grand-Prix dar, da er in Monte Carlo mit seiner Familie lebt. 2008 gelang ihm seine erste und bisher einzige Pole Position in den Straßenschluchten, was für immer in seinem Gedächtnis bleibt. "Die Runde an diesem Tag war einfach unglaublich, etwas, das ich nie vergessen werde", erklärte der Brasilianer, der im Regen allerdings nur den dritten Rang einfahren konnte. "Das Rennen in Monaco nur zu beenden, ist ein gutes Ergebnis, aber es zu gewinnen, macht dich zu einem Teil der Geschichte."

Besonders, da dieses Rennen körperlich anstrengender ist, als die meisten anderen. "Der Monaco Grand Prix ist ein sehr langes Rennen, in dem du keinen Moment zum Entspannen bekommst, weil du immer am Limit bist", beschrieb der Ferrari-Pilot.

Wer in diesem Jahr Teil der Geschichte wird, ist allerdings kaum zu prognostizieren. Massa selbst ist aber davon überzeugt, dass die Flut an Siegern und potentiellen Podest-Kandidaten ein Gewinn für die Formel 1 ist. "Blickt man ein paar Jahre zurück, hatten die ohne Budget keine Chance, aber das ist heute nicht länger der Fall", bestätigte der Ferrari-Pilot, der glaubt, dass das auch in der Zukunft so weitergehen wird.