Das zweite Formel-1-Training in Montmelo nahe Barcelona endete am Freitagnachmittag mit einer Bestzeit von Jenson Button. Der McLaren-Pilot beendete seine schnellste Runde in 1:23.399 Minuten und lag damit 0,164 Sekunden vor Sebastian Vettel. Der Brite hatte vor seiner Bestzeit stark über Untersteuern geklagt, nach ein paar Anpassungen am Setup, speziell am Vorderflügel, konnte er mit den weichen Reifen dann eine gute Runde hinlegen.

Rosberg vor Hamilton

Vettel hatte keine besonderen Vorkommnisse zu melden, dafür bestätigte er nach Buttons Steigerung mit seinem Run auf weichen Gummis, dass der Zeitunterschied zwischen den beiden Mischungen um die 1,5 Sekunden liegen dürfte. Mit 0,372 Sekunden Rückstand auf Button belegte Nico Rosberg den dritten Rang. Damit hatte der Mercedes-Pilot Lewis Hamilton um rund eineinhalb Zehntelsekunden hinter sich gehalten. "Ein anstrengender Tag mit schwierigen Streckenverhältnissen und ein guter Lernprozess für uns", meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Hamilton hatte derweil öfter mit blockierenden Vorderrädern beim Bremsen gekämpft und dadurch etwas an Zeit verloren.

Lotus mischte wieder vorne mit, Foto: Sutton
Lotus mischte wieder vorne mit, Foto: Sutton

Auf den Rängen fünf und sechs trafen sich die beiden Lotus-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean. Bei beiden war auffällig, dass sie viel Zeit im letzten Sektor verloren, der mit einigen langsamen Kurven aufwartet. Dort war auch Rosberg etwas abgefallen, aber nicht so stark. Grosjean klagte gegen Trainingsende zudem noch über Vibrationen im Auto. Leicht abgeflogen war Mark Webber. Der Australier war 36 Minuten vor Ende der Session am Bremspunkt zu Kurve drei vorbeigerauscht und musste durch den Kies fahren. Daraus konnte er sich zwar wieder befreien, doch er legte dabei einen schönen Schotterteppich zwischen Kurve drei und vier, was seinen Mitstreitern nur wenig Freude machte. Interessant war dafür, dass der Australier am Ende der Session mit Flow-Vis-Farbe vorne links am Heckflügel, der Aufhängung und dem Lufteinlass unterwegs war, um die Luftströmungen am RB8 sichtbar zu machen.

Ferrari weit weg

Von der Position her betrachtet lag Webber am Ende der Session auf Platz sieben und gerade einmal 15 Tausendstelsekunden vor Michael Schumacher im zweiten Mercedes, der hinten eine neue Aufhängung ausführte. Die letzten beiden Positionen in den Top-Ten gingen an Kamui Kobayashi und Nico Hülkenberg, beide hatten noch weniger als eine Sekunde auf Button eingebüßt. Für Ferrari war das zweite Training ein eher unsanftes Erwachen, denn auf den weichen Reifen waren die Autos der Scuderia vorerst nicht besonders nahe an der Spitze dran: Felipe Massa war Elfter, Fernando Alonso 14. Jaime Alguersuari schätzte ein, dass den Roten rund eine Sekunde auf die Spitze fehlte, wobei Alonso sogar langsamer war als im ersten Training auf harten Reifen - er müsste also um einiges schneller fahren können."

Narain Karthikeyan musste vorrangig zusehen, Foto: Sutton
Narain Karthikeyan musste vorrangig zusehen, Foto: Sutton

Für Action im Training gesorgt hatte noch Sergio Perez. Der Mexikaner, der auf Platz zwölf landete, verpasste wie Webber Kurve drei und musste eine kleine Rallye-Einlage hinlegen. Bruno Senna machte es ganz am Ende noch spannend, als er nach einem Dreher verkehrt auf der Strecke zu stehen kam. Doch die Situation war rasch und ohne Probleme gelöst. Timo Glock beendete das Training auf dem 21. Platz. Dort war er klar schneller als Teamkollege Charles Pic, aber auch weit von den Caterhams vor sich entfernt. Gleich gar keine Rundenzeit fahren konnte Narain Karthikeyan. Der Inder hatte am Vormittag ausgesetzt, weil Dani Clos sein Auto bekam. Doch der Spanier hatte ein Elektronikproblem gehabt, das sich erst im Laufe der Nachmittags-Session lösen ließ. Als Karthikeyan dann endlich losfahren konnte, musste er das Auto allerdings bald wieder abstellen, da es erneut einen Defekt gab.