Geht es nach Fernando Alonso, dann fehlt es aktuell an gegenseitigem Respekt unter den Fahrern auf der Rennstrecke. Anlässlich eines Events zum 30. Todestag von Ferrari-Legende Gilles Villeneuve zog der Spanier einen Vergleich der heutigen und der damaligen Zeit und sein Fazit war eher negativ für die Gegenwart. "Das ist ein Problem, das bis in die Nachwuchsserien zurückreicht und ich denke, die Zeit ist gekommen, um das wieder zu ändern. Ich glaube, es gibt diesen gegenseitigen Respekt nicht mehr, den es früher gab", sagte Alonso.

Als konkretes Beispiel nannte er das Duell zwischen Villeneuve und Rene Arnoux am Ende des Frankreich Grand Prix 1979, in dem es um Platz zwei ging. Die Beiden überholten sich in den letzten drei Runden mehrmals, stießen mit den Rädern aneinander und kamen neben die Strecke. So einen Zweikampf hält Alonso heutzutage nicht mehr für möglich, weil der Respekt seiner Ansicht nach zu gering ist. "Leider sehen wir heutzutage so einen Kampf nicht mehr, denn es gibt dabei einige Probleme. Die Autos werden von der Aerodynamik dominiert und diese Art Überholmanöver ist nicht mehr möglich. Außerdem gab es damals definitiv mehr Respekt als zwischen uns Fahrern jetzt; teilweise deswegen, weil sie wussten, dass sie in diesen Autos ihr Leben riskierten."

Anlassfall Bahrain

Alonso musste sich gerade erst in Bahrain wieder ärgern, als er Nico Rosberg angreifen wollte und der Deutsche scharf nach rechts zog, wodurch sich der Spanier abgedrängt fühlte. Lewis Hamilton ging es ähnlich, anders als Alonso zog er sein Manöver aber durch und wollte neben der Strecke überholen. Es gab nach dem Rennen keine Strafe für Rosberg, da er zu Beginn seines Richtungswechsels noch vor seinen Kontrahenten gelegen war, befanden die Stewards. Alonso hatte damals etwas zynisch auf Twitter gemeint: "Ich denke, ihr werdet in zukünftigen Rennen Spaß haben. Man kann seine Position verteidigen wie man will und man kann neben der Strecke überholen. Viel Spaß."

Rosberg selbst hatte es gewundert, dass er so viel Kritik einstecken musste. Er meinte gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Ich bin überrascht, dass das so extrem gesehen wurde. Ich habe im Nachhinein schon gesehen, dass es harte Manöver waren, aber die Stewards haben entschieden, dass alles regelgerecht war. Das war es."