Silverstone oder Abu Dhabi - in diesem Jahr wird die Möglichkeit, Young Driver Days abzuhalten, gesplittet. Von Red Bull und Toro Rosso einmal abgesehen, entschieden sich die anderen Teams für die Testtage in Großbritannien im Juli. Das schmeckt den Verantwortlichen des Yas Marina Circuit natürlich nicht. "Für einen guten jungen Fahrer ist es nicht optimal, während der Saison zu testen", meint Streckenchef Richard Cregan. "Die Jungs sollten sich auf die Serien konzentrieren, in denen sie unterwegs sind. Deshalb funktionierte das Testen in Abu Dhabi in der Vergangenheit immer so gut, weil ihre Saisons zu diesem Zeitpunkt beendet waren."

Der anberaumte Test in Silverstone fällt hingegen mitten in den Rennkalender - ein Indiz, dass die Formel-1-Teams den Fokus bei den Tagen für die Nachwuchstalente auf etwas anderes richten könnten, wie Cregan meint. "Auto und Teile zu entwickeln, sollte zweitrangig sein", sagt er. "Es ist vor allem ein Test für Nachwuchstalente und das sollte auch so bleiben. Es ist die Möglichkeit für junge Fahrer, zum ersten Mal ein F1-Auto zu fahren und gleichzeitig eine Gelegenheit für die Teams, ein Auge auf den Fahrer zu werfen und seine Leistung einzuschätzen."

Zuletzt hatte sich Lotus-Teamchef Eric Boullier über den Test in Silverstone beschwert und diesen als Unsinn bezeichnet. Er selbst reist mit seiner Truppe allerdings auch zum englischen Traditionskurs, schließlich steht das Wohl des Teams im Vordergrund. Cregan sieht unterdessen die Chance, dass die Tests doch noch auf "seiner" Strecke nach dem Abu Dhabi GP abgehalten werden könnten. "Wir arbeiten mit den gleichen Standards", verspricht er und lässt damit eine Hintertür offen. "In dieser Hinsicht ändert sich nichts."