Das Team kennt den Circuit de Catalunya bestens...
Romain Grosjean: Wir kennen die Strecke von den Wintertests sehr gut, sie stellt ausgeglichene Anforderungen an das Auto und wird ein guter Gradmesser für unsere Rückkehr nach Europa. Alle Teams kennen Barcelona von den Tests sehr gut. Der erste Sektor ist mit den ersten vier Kurven sehr schnell, danach folgt ein langsamer letzter Sektor zwischen den Kurven 10 und 15. Aus Kurve 15 heraus benötigt man ein gutes Heck mit einer starken Traktion. Es ist wichtig, die Hinterreifen nicht zu überhitzen. Der Reifenabbau wird in Barcelona ein Schlüsselelement sein - wer zu hohen Abbau hat, erreicht keine guten Rundenzeiten. Das Reifenmanagement wird entscheidend für eine gute Rennperformance. Warten wir die Temperaturen ab. Wenn es so heiß ist wie in Bahrain sollte der E20 dort gut funktionieren...

Wie viel besser ist das Auto im Vergleich zum Wintertest in Barcelona?
Romain Grosjean: Beim zweiten Test waren wir nach vier Tagen die Schnellsten, also bleibt das hoffentlich so! Jeder im Team arbeitet sehr hart an der Weiterentwicklung der Autos. Wir verstehen den E20 nach dem Mugello-Test besser und hoffentlich haben wir in Spanien auch ein paar neue Teile. Es ist immer ein Wettlauf gegen die Zeit im Wettrüsten. In dieser Saison liegt das Feld eng zusammen und selbst kleine Verbesserungen können einen großen Unterschied ausmachen.

Was erwartest du vom Wochenende?
Romain Grosjean: In Barcelona wird es wichtig, ein gutes Qualifying zu zeigen - dort ist es viel schwieriger zu überholen als in Bahrain. Im Qualifying können wir uns noch verbessern und wir wissen, wie uns das gelingen kann. Hoffentlich schaffen wir es in die erste Reihe.

Wie schwierig sind die Reifen zu verstehen und wie kritisch ist die Reifenperformance in dieser Saison?
Romain Grosjean: Der Unterschied zwischen den Mischungen ist größer als zuvor. Es ist schwierig, das beste Ergebnis bei der Strategie herauszuholen. Man muss einen Kompromiss zwischen den nötigen Risiken und den möglichen Schwierigkeiten eingehen. Gleichzeitig verliert man, wenn man zu konservativ ist. Man kann viel gewinnen, wenn man eine aggressive Strategie wählt – oder auch viel verlieren. In Barcelona kommen die harten und weichen Reifen zum Einsatz. Warten wir es ab, aber ich glaube, dass beide Mischungen gut mit unserem Auto funktionieren. Im Qualifying wird es für uns schwieriger, weil der Rundenzeitenunterschied zwischen den Mischungen größer ist. Also müssen wir vielleicht ab dem Q1 den weichen Reifen verwenden.

Nach zwei schwierigen Rennen zu Beginn begann deine Saison in Shanghai neu. Dort hast du gepunktet, in Bahrain warst du auf dem Podium. Was ist in Barcelona möglich?
Romain Grosjean: Mal schauen, was wir aus dem Hut zaubern können! Wir müssen Schritt für Schritt gehen. Die letzten beiden Rennen waren richtig gut, für das Team und für mich. Ich werde in Barcelona wieder mein Bestes geben und mein Ziel ist es, in den nächsten Rennen in der Fahrerwertung weiter nach vorne zu gelangen. Ich muss noch viel lernen und ich habe erst vier Grand Prix als Einsatzfahrer bestritten. Das ist nicht allzu viel Erfahrung, aber jeder Grand Prix, den ich beende, ist eine fantastische Erfahrung für mich. Sicherlich gibt mir das Podium in Barcelona mehr Selbstvertrauen.