Konnten die Bedingungen und Fernando Alonso die Schwächen des Ferrari bei den ersten beiden Saisonrennen noch kaschieren, so war das in China nicht mehr möglich und es blieben der Scuderia lediglich zwei Punkte, die sie mitnehmen konnte. Alonso verlor dadurch seine WM-Führung und Felipe Massa ist nach wie vor ohne Zähler in der Weltmeisterschaft. In Bahrain rechnet niemand im Team unbedingt mit einer großen Steigerung, da die Strecke dort eher die Schwächen des F2012 betont, doch Teamchef Stefano Domenicali will danach bis zum Europa-Auftakt in Spanien eine entsprechende Reaktion sehen.

"Es ist klar, ich bin absolut nicht glücklich damit, wie es [das Auto] zur Welt gekommen ist, denn es wäre einfach, die Dinge mit einem schnellen Auto zu managen. Daher erwarte ich in diesem Punkt eine schnelle Reaktion von unseren Technikern, denn wir müssen unseren Fahrern ein Auto geben, das stärker ist", sagte Domenicali. Trotz seiner Forderung nach einer schnellen Reaktion wollte er aber, dass ruhig geblieben wird. Angesichts der Tatsache, dass der Rückstand auf die Spitze rund eine Sekunde pro Runde beträgt, ist das aber nicht so einfach.

Von Natur aus ruhig

"Ich bin von Natur aus ruhig, denn es bringt nichts, anders zu sein. Das ist meine Herangehensweise, vor allem wenn die Dinge schwieriger werden, muss man ruhig und gelassen bleiben. Es ist klar, ich erwarte eine Reaktion von technischer Seite, denn unser Ziel ist es, unseren Fahrern ein stärkeres Auto zu geben", wiederholte er. Vorteil für Ferrari ist, dass bislang niemand die Saison dominiert hat und sich die Leistungs-Spitzen immer auf andere Teams verteilt haben. Domenicali musste aber trotz des Sieges in Malaysia anmerken, dass Ferrari nie wirklich am stärksten war.

Deswegen ist für ihn auch noch viel zu tun und deswegen macht er seinen Technikern auch ein wenig Druck, rasch etwas zu ändern. Nicht kritisieren wollte er Alonsos Dreistopp-Strategie in China, obwohl der Spanier dadurch viel im Verkehr steckte und wohl einen etwas besseren Endrang verlor. "Was die Strategie betrifft, muss man sich nur das Endergebnis ansehen: drei Stopps, zwei Stopps, sie alle lagen eng beisammen, es ist also klar, dass bei diesen Bedingungen eine oder zwei Runden einen Unterschied machen, so wie Situationen, die im Rennen passieren können - immerhin kamen sie alle knapp hintereinander an." Daher sah er die Strategie nicht als das Problem des China-Rennens an, sondern eher den Startplatz, durch den man den Verkehr auf der Strecke mehr managen musste.