Nach dem China Grand Prix war Jenson Button überzeugt, dass der Formel 1 in diesem Jahr noch eine großartige Saison bevorsteht. In Shanghai war er Zweiter geworden, abgesehen vom klaren Sieg durch Nico Rosberg waren aber alle Positionen hart umkämpft. "Ich denke, wir haben bei den ersten Rennen bewiesen, dass sich die Formel 1 momentan in einer guten Situation befindet, das Racing war toll. Wir haben viel Talent im Sport, unter den Fahrern und in den Teams. Es geht so eng zu, in Q2 gestern trennten nur drei Zehntel die Top-11. Wenn man so etwas hat, ist es wirklich toll. Jetzt geht es nach Bahrain und wir hatten bisher drei der besten Rennen, bei denen ich mitgefahren bin. Das wird dieses Jahr so weitergehen", sagte Button.

Dem möglichen Sieg in China trauerte der McLaren-Pilot aber immer noch nach. Er war überzeugt, hätte der letzte Boxenstopp nach Plan geklappt und nicht hinten links etwas geklemmt, wäre er vor dem Zweikampf Kimi Räikkönen vs. Sebastian Vettel gelandet und hätte Nico Rosberg angreifen oder zumindest Druck machen können. "Er war auf dem Soft schneller als wir, wir waren auf dem Medium aber viel schneller als er. Es gab aber so viel Verkehr im Rennen. Wir dachten, mehr Leute würden drei Mal stoppen, das Problem war aber, fast jeder machte nur zwei Stopps. Daher mussten wir alle überholen. Das machte mich langsamer, aber ich denke, die Chance auf den Sieg war da, wenn ich vor Kimi und Sebastian rausgekommen wäre."

Zu viele Zweistopper

Eine spätere Änderung der Strategie war für Button nicht mehr möglich, nachdem er beim ersten Stopp den weichen Reifen hatte montieren lassen. Die böse Überraschung folgte, als er merkte, wie viel Grip und Konstanz der Medium bot. "Das war auf eine Art enttäuschend, auf eine andere aber auch gut, da wir auch mit drei Stopps eine gute Leistung zeigten." Diese gute Leistung attestierte er auch der Boxencrew, denn Button gestand, dass er zunächst eigentlich schockiert gewesen war, wie viel schneller die Stopps im Vergleich zum Vorjahr liefen. "Nur der letzte Stopp war lang. Es gab hinten einen kleinen Fehler, aber das ist Racing. Alle haben Druck, manchmal passieren Fehler. Wir wollen sie so gut es geht vermeiden und ich bin mir sicher, die Jungs hassen sich selbst dafür."

Button wollte aber nicht unzufrieden sein, mit Platz zwei im Rennen liegt er in der Weltmeisterschaft nur zwei Punkte hinter Teamkollege Lewis Hamilton, der die Wertung anführt. Zudem hat McLaren in der Konstrukteurs-Wertung nun die klare Spitzenposition inne. "Ich finde es toll, dass ich in einem Team bin, das einem solche Chancen ermöglicht. Es ist nicht einfach, das sollte es auch nicht sein. Mercedes hat hier einen tollen Job gemacht, so wie Sauber, Lotus und auch Red Bull. Es muss alles passen, das tat es heute nicht. Insgesamt ist es aber nicht so schlecht, wenn man mit Platz zwei enttäuscht ist. Man braucht die Konstanz. Siege sind schön, die tragen wir im Herzen, aber Konstanz gewinnt die Weltmeisterschaft."