In bisher drei Qualifyings in dieser Saison hat Daniel Ricciardo seinen Teamkollegen Jean-Eric Vergne drei Mal besiegt. Doch das ist dem Australier relativ egal, denn wenn es so läuft wie in Shanghai, wo sie sich auf den Rängen 17 und 18 fanden, hat der teaminterne Triumph für ihn nicht viel Wert. "Ich wäre gerne weiter vorne. Ich weiß nicht, ob enttäuscht das richtige Wort ist. Es ist nicht so, dass ich glaube, wir hätten weiter vorne sein können. Mit dem, was wir haben, waren die Zeiten recht stark. Es ist nicht so, dass wir heute auf P12 hätten sein können. Wir müssen verstehen, wo die Pace fehlt und schauen, dass es nächstes Mal besser läuft", sagte er.

Da es noch früh in der Saison ist, wollte Ricciardo Toro Rosso in jedem Fall noch nicht auf dem Boden liegen sehen. Er musste aber anerkennen, dass einige Teams in China stark zugelegt haben. "Und wir scheinen keines davon zu sein." Die Rangordnung der Formel 1 sah er aber ohnehin noch im Fluss. Nach seiner Meinung dürften einige Teams noch nicht ganz verstehen, wo sie stehen, etwa auch Red Bull oder Ferrari, wo es mit der Leistung hin und her geht.

Unsortiert

"Und Sauber ist weit vorne. Das sind die Erkenntnisse des Saisonstarts und jetzt experimentieren die Teams, bringen regelmäßig Updates und wollen einen Kompromiss am Setup finden. Es wird am Auspuff herum probiert und so weiter. Wir waren hier im Qualifying nicht schnell, mit dem gleichen Paket könnten wir in Bahrain aber vielleicht in die Top-10 kommen. Das Feld ist noch nicht sortiert."

Bei Toro Rosso ist die Sortierhilfe von Fahrerseite allerdings relativ gering, da beide noch jung und unerfahren sind. Ricciardo gab zu, dass ein erfahrenerer Teamkollege sicher eine größere Hilfe wäre, doch Toro Rosso habe mit Giorgio Ascanelli einen der Erfahrensten im Paddock überhaupt im Team. "Und es gibt viele Leute, die Antworten und Erklärungen liefern. Wir können in unserer Position definitiv genug lernen. Wir müssen die Möglichkeiten nur nutzen."

Realitätscheck

Ebenfalls nutzen wollen beide Toro-Rosso-Fahrer ihre Chance, vielleicht später zu Red Bull Racing aufzusteigen. Ricciardo will daran noch gar nicht denken, sondern erst einmal die Möglichkeit nutzen, für Toro Rosso fahren zu können. "Man muss es Schritt für Schritt machen. Heute war ein Realitätscheck. Ich und Jean-Eric haben schon gezeigt, dass wir schnell sein können, etwa als wir den Red Bull getestet haben. Aber heute waren wir nicht wirklich schnell. Ich sage nicht, dass wir alleine daran schuld sind, aber es gibt für uns noch viel zu lernen. Wir werden realistisch sein und mit dem, was wir haben, alles geben. Ich will aber weiter vorne mitmischen. Ich will Jean-Eric nicht in jedem Qualifying schlagen, aber im Rennen nur 15. oder 16. sein. Damit wäre ich nicht zufrieden."