Hallo liebe Formel 1 Fans!

Nì háo:Hallo auf mandarin, nong ho:Hallo in Shanghai.

Geschichte/Buntes
Shanghai will das New York des 21. Jahrhunderts werden. Der Name bedeutet übersetzt "hinauf aufs Meer". Traditionell wird Shanghai auch "Drachenkopf-Metropole", "Perle des Orients", "Paris des Ostens" oder "Tor zur Welt" genannt. Die offizielle chinesische Abkürzung lautet "Hu". Im City Center stehen einige der höchsten Wolkenkratzer der Welt, das 492m hohe World Financial Center und das faszinierende 420,5 m hohe Jin Mao Building. Es wird außerdem am Shanghai Tower, einem noch höheren Wolkenkratzer, gebaut. Seit 2006 gibt es außerdem einen 90.000 Quadratmeter großen unterirdischen Sicherheitsbunker für ca 200.000 Menschen!

Der Transrapid rast zwischen Stadt und Flughafen Pudong mit Höchstgeschwindigkeit hin und her. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Shanghai über eine Million Menschen. 2010 wurden hier im Ballungsraum 24,5 Millionen Einwohner gezählt! Damit die auch alle untergebracht werden können wird am Jangtsekiang-Mündungstrichter konstant Landgewinnung betrieben. Der Hafen gilt als der größte Containerhafen der Welt! Shanghai hat vier Partnerstädte in denen auch Formel 1 Grand Prix statt finden: Montreal, Barcelona, Istanbul (kein Grand Prix 2012) und Sao Paulo.

Einkaufen als besonderes Erlebnis

Von A nach B kommt man hier nur, wenn man eine chinesische Visitenkarte des Zieles dabei hat und diese dem Fahrer zeigt. Von den Taxifahrern spricht keiner englisch, man sollte immer im Hotel eine Visitenkarte mitnehmen, im schlimmsten Fall ruft man dort an und lässt den Rezeptionisten dem Taxifahrer den Weg erklären. Sonst kommt man nie mehr zurück…. Einkaufen ist auch klasse, aufgepasst aber in den Märkten, ist zwar billig aber auch leicht stressig, ohne handeln geht nichts, und wer glaubt, er habe eben einen klasse Deal gemacht, muss nur noch mal umdrehen und in den Laden reinschauen, wo der Verkäufer grinsend die RMB (Rimimbi oder so ähnlich) zählt… So oder so, sollte man sich immer überlegen, wie viel man wirklich für etwas ausgeben will.

Sobald man stehen bleibt, um sich etwas ein paar Sekunden lang anzuschauen, zieht einen der Verkäufer schon am Ärmel, und erklärt, was er einem doch für einen super Preis bieten würde. Selbst wenn einem dieser – für europäische Verhältnisse günstig vorkommt, sollte man dann mal eben 10-15% davon bieten. Das entrüstete Gesicht mit wildem Kopfschütteln ist lange geübt und oft eingesetzt, wie bei einem Serienschauspieler… dann ziehen sie den Taschenrechner heraus und tippen wie wild immer wieder neue zahlen ein, bis man sich dann umdreht und weggeht. Dann rennen sie hinter einem her und gehen doch erstaunlich nahe an den ersten Preis den man ihnen geboten hat, während sie einen heftig am Ärmel zurück zu ihrem Laden ziehen…

Shanghai boomt

Das 1,3 Milliarden-Einwohner-Land China stürmt nach vorne, erobert immer mehr wirtschaftliche Bereiche. Shanghai, Hafenstadt und Freihandelszone an der Ostküste nahe der Jangtse- Mündung, ist Chinas Boom-Metropole. Das Land der Mitte hat sich geöffnet, aber noch nicht ganz. Zensur in Literatur und Presse ist nach wie vor nicht verschwunden, auch die Einreisevisa, insbesondere Journalistenvisa sind jedes Jahr wieder ein Problem, bis wenige Tage vor Abflug, bei einigen sogar am Abflugstag haben viele noch immer ihren Pass mit Visum nicht in der Hand!!

Blick über Shanghai, Foto: Sutton
Blick über Shanghai, Foto: Sutton

Eine Rivalität, die seit hunderten von Jahren besteht: Peking gegen Shanghai. In Shanghai ist eines der Hauptgesprächsthemen: "Wer weiß 5 gute Gründe, warum Shanghai besser ist als Peking?" Übrigens, im "goldenen Zeitalter" von 1900 bis 1941 galt Shanghai als "Paris des Ostens", der Handel blühte und Glücksspiel, Opiumhandel und Prostitution waren fest in der Hand der chinesischen Mafia. Unter den Armen und Studenten wuchs der Ärger und 1921 gründeten sie die Kommunistische Partei Chinas. 1937 wurde Shanghai von den Japanern besetzt und 1941 übernahmen die Kommunisten Shanghai. Glücksspiel und Prostitution wurden verboten, Shanghai ordnete sich völlig der Regierung in Peking unter. Erst in den 1980-Jahren wurde Shanghai wieder etwas liberaler, ab 1992 begannen Wirtschaft und Architektur wieder zu florieren. Der Kapitalismus hat Einzug gehalten: Im Shopping Center New-Age in Pudong kann man sogar im Erdgeschoss Ferraris kaufen! Gebaut wird seit Jahren sozusagen rund um die Uhr, Shanghai wächst und wächst. Gleichzeitig werden aber quasi über Nacht ganze Viertel abgerissen, die neuen Wolkenkratzern Platz machen müssen, oder aber einem Park, der als Oase der Ruhe dienen soll. Auf jeden Fall sehenswert ist die siebenstückige "Long-Hua-Pagode".

Kulinarische Besonderheiten

Essen: frischer Fisch, Schalen- und Krustentiere sind hier traditionelles Essen, Reis gibt es zu allem dazu. Gedämpfte oder frittierte Flusskrebse, "Shanghai Crab" sind eine Spezialität, ebenso, wie "Aal in Öl", die "Acht-Juwelen"-Chilipaste und Karpfenschwanz. Es gibt aber auch einen bayerischen Biergarten mit deutschem Bier und Hendl!

Oh - und aufpassen muss man, die Chinesen haben Spucken sozusagen zum Volkssport erhoben. Die Taiwanesen machen sich über die Shanghainesen (ob die wirklich so heißen???) lustig und behaupten, die Menschen in Shanghai müssten ständig spucken, weil sie seit der Machtübernahme der Kommunisten so einen schlechten Geschmack im Mund haben. So, noch zwei wertvolle Ratschläge: Auch wenn die Chinesen ohne Probleme ihre Stäbchen im Essen ihrer Tischnachbarn versenken, um mal auszuprobieren, wie das andere Essen schmeckt, und sie lauthals mit vollem Mund diskutieren (es macht ihnen dabei nichts aus, wenn sie dabei vom Gegenüber das eine oder andere Reisbröckchen dabei abbekommen), man sollte nie mit seinen Stäbchen auf einen anderen Menschen zeigen, das gilt als sehr unhöflich. Und noch schlimmer ist es, seine Stäbchen in eine Schüssel Reis zu stecken. Das erinnert nämlich an zwei Räucherstäbchen in einer Schale mit Asche und gilt als Todesomen!

Auch das Nachtleben pulsiert, Foto: BAT
Auch das Nachtleben pulsiert, Foto: BAT

So, jetzt aber noch die ultimativen Party-Tipps für's Shanghai Grand Prix Wochenende: der Club M1NT (24th Floor, 318 Fuzhou Road) ist nach wie vor eine angesagte Party-Location, auch in der Formel 1 (hier hat Lewis Hamilton vergangenes Jahr seinen Sieg gefeiert). Im Bar Rouge am Bund (Uferpromenade) findet am Sonntagabend eine Hilton Worldwide F1-Party statt, in der Shiva Lounge (47 Yongfu Lu) gibt es am Samstag einen Acht-Stunden Musikmix, im Lune gibt's Daniel Wang's "Ding Dong Disco", und wer etwas für China exotisches erleben will, kommt am Samstagabend ins Mi Tierra Mexican Restaurant zum Salsaturday! Für 100 RMB (Renminbi Yuan), umgerechnet €12, gibt's dort freie Getränke von 22-1h und jede Menge Salsa. Vielleicht auch einen neuen Latin Lover? Für Club-Dance-Fans ein Muss an diesem Wochenende: Ministry of Sound Seasons 4 Party in einer Fabrik am Flussufer, Wharf 1846, 22-8h!

Kurz noch zum sportlichen:

Der Kurs

Der Shanghai International Circuit wurde auf insgesamt 5,3 Quadratkilometern Fläche in einer Sumpflandschaft errichtet, etwa eine Fahrstunde entfernt von der imposanten Skyline der Innenstadt. Streckenarchitekt war der Aachener Hermann Tilke, der unter anderem auch für die Gestaltung der GP-Kurse in Malaysia und Bahrain verantwortlich zeichnete. Der 5,451 Kilometer-Kurs hat die Form des chinesischen "Shang"-Zeichens, das soviel bedeutet wie hoch, darüber. Auch die Architektur an der ultramodernen Piste nimmt traditionelle chinesische Motive auf, so etwa die Teamgebäude, die wie Pavillons in einem See angeordnet sind und an den Yuyan-Garten in Shanghai erinnern sollen. Die Renndistanz ist 305,256 Kilometer (56 Runden), der Kurs ist der fünftlängste im Formel-1-Kalender. Es gibt einige Überholmöglichkeiten, eine davon besteht in der doppelten Rechtskurve nach der Zielgeraden, die ihren Radius immer weiter verengt und in einen Linksknick mündet. Dieser Sektor dürfte zu den meisten Zweikämpfen ermutigen, da hier die Innenlinie der ersten zur Außenlinie der zweiten Kurve wird bzw. umgekehrt.

Sonnenuntergang am Shanghai International Circuit, Foto: Sutton
Sonnenuntergang am Shanghai International Circuit, Foto: Sutton

Die längste Gerade ist nicht bei Start und Ziel, sondern liegt zwischen den Kurven 13 und 14, sie ist 1,2 Kilometer lang. Der Kurs ist eine Kombination von langen, schnellen Geraden und interessanten Kurven, sieben Rechts- und sieben Linkskurven. Eröffnung 2004: Binnen 18 Monaten wurde die neue Strecke unter schwierigen Bedingungen gebaut. Um den sumpfigen Untergrund bebaubar zu machen, wurden 40 bis 80 Meter lange Pfähle in den Boden geschlagen und später mit meterdickem Styropor belegt. Eine zwei Meter hohe Schicht Erde komplettierte den Unterbau für den Asphalt