Mercedes-Teamchef Ross Brawn nimmt Kritikern Wind aus den Segeln, die behaupten, die Legalisierung des F-Kanals würde ein kostenintensives Wettrüsten nach sich ziehen. "Das System ist eigentlich sehr preiswert", sagte Brawn. "Es ist ein sehr einfaches, preiswertes System, aber es ist nicht leicht, es zur Anwendung zu bringen, wenn man es nicht ins Auto integriert hat."

Die Frustration einiger Konkurrenten sieht der Brite deshalb auch darin begründet, dass sie das System nicht einfach nachrüsten können, da der W03 von vornherein auf den F-Kanal ausgelegt wurde. "Wir haben einen Vorteil gewonnen, weil wir darüber nachgedacht und es in unser Auto eingepasst haben, und das ist für diejenigen, die das nicht getan haben, nicht leicht zu akzeptieren - und das ist der Grund, warum der Widerstand zum Teil so heftig ist", erläutert Brawn.

Der Mercedes-Teamchef glaubt nicht, dass die FIA ihre Entscheidung bezüglich der Legalität des F-Kanals aufheben wird. "Wir sind sicher, dass das System legal ist. Bereits 2010 hat die FIA bei Treffen der Arbeitsgruppe erklärt, dass sie ein derartiges System als legal betrachtet, weil aus Dokumentationszwecken danach gefragt wurde."

F1 W03 ein großer Schritt

Brawn ist außerdem ziemlich sicher, dass Mercedes mit dem diesjährigen Auto einen großen Fortschritt gemacht hat, auch wenn sich das noch nicht in Resultaten niederschlägt. "An den Freitagen fahren wir mit dem Auto im Renn-Trimm und achten gewissenhaft darauf, die richtige Spritmenge zu verwenden, um Rennbedingungen zu simulieren", erklärt der 57-Jährige. Er glaube nicht, dass andere Teams mit mehr Sprit unterwegs seien, da das kaum möglich sei. "Wenn man sich also die relativen Rundenzeiten ansieht, dann denke ich, sind wir ok."

Nach dem Auftakt in Melbourne, wo man nicht gut genug gearbeitet habe, und dem turbulenten Rennwochenende in Malaysia wünscht sich Brawn einige "sterile" Wochenenden mit relativ konstanten Bedingungen, um zu sehen, wo das Team steht. "Ich denke, es gab ein paar Teams, die außen vor waren und wir waren das vielleicht am meisten, wenn es darum geht, es nicht so auf die Strecke gebracht zu haben, wie es erwartet wurde", glaubt Brawn.