In den bisherigen zwei Saisonrennen sammelte Mercedes gerade einmal einen WM-Zähler. Nach den erfolgversprechenden Testfahrten vor der Saison und der starken Performance in den Qualifyings gelang es in den ersten beiden Saisonläufen nicht, den Speed mit ins Rennen zu nehmen. Das soll beim Großen Preis von China ein Ende haben.

"Seit unserer Rückkehr [aus Malaysia] haben wir in der Fabrik hart gearbeitet und analysiert und ich hoffe, dass sich dieser Einsatz am nächsten Sonntag in Shanghai in einer Leistung widerspiegeln wird, die das Potential des F1 W03 aufzeigt", sagte Teamchef Ross Brawn. "Wir hoffen, dass wir an diesem Wochenende auf der Strecke erfolgreicher sein werden als bei den ersten beiden Saisonrennen, bei denen die Rennergebnisse nicht unseren Erwartungen nach positiven Starts in beide Wochenenden entsprachen."

Für die positiven Starts hatte vor allem Michael Schumacher gesorgt, der in Malaysia und Australien von den Positionen drei und vier ins Rennen gegangen war. "Michaels Qualifying-Ergebnisse mit Starts jeweils aus Reihe zwei lagen in Australien wie in Malaysia weniger als eine halbe Sekunde hinter der Pole-Zeit", hob Motorsportchef Norbert Haug hervor. "Allerdings konnten wir unseren Qualifying-Speed bei beiden Rennen nicht in eine konstante Rennperformance umsetzen - und nur im Rennen zählt es und gibt es Punkte", weiß er.

Ein Problem in den vergangenen beiden Rennen war der rapide Reifenabbau vor allem der Hinterräder an Nico Rosbergs Boliden. "Seit dem letzten Rennen in Malaysia hat unser Team den Umgang mit den Reifen analysiert. Der Große Preis von China wird zeigen, welche Fortschritte wir hier gemacht haben", sagte Haug. Entgegen kommt dem Team dabei, dass laut Rosberg der Shanghai International Circuit die Vorderreifen stärker beansprucht als die Hinterräder. "Wir wissen, dass wir ein schnelles Auto haben, aber wir wollen in China unsere Pace auf Long Runs steigern und eine bessere Rennperformance zeigen", lautet deshalb seine Devise.

Teamkollege Schumacher freut sich in China vor allem auf seine Fans. "Seit Jahren habe ich dort eine große und treue Fan-Base, und es ist immer wieder rührend, wie viel Mühe sie sich geben, mich zu unterstützen", so der 43-Jährige. "Das Rennen selbst hat mir eigentlich nie sonderlich viel Glück gebracht, auch wenn ich dort 2006 gewonnen habe. Dieses Jahr soll sich das ändern."

Rosberg fliegt dagegen mit guten Erinnerungen in das Land des Lächelns, da er vor zwei Jahren auf dem Podium stand und 2011 das Rennen anführte. "Ich mag den Schanghai International Circuit mit seinen einzigartigen, lang gezogenen Kurven sehr", erläutert er. Doch vor allem eine Stelle der Strecke sollte dem F1 W03 mit seinem F-Schacht-System liegen. "Die 1.170 Meter lange Gegengerade macht alleine 20% einer Runde aus", gibt Norbert Haug zu bedenken.