Forza Ferrari, Forza Fernando - nach Alonsos Überraschungssieg in Sepang erstrahlt die Welt der Scuderia zumindest kurzfristig wieder in einem besseren Licht. Dass Alonsos Triumph beim Malaysia GP allerdings nicht mit einem Mal sämtliche Probleme des Teams aus der Welt geschafft hat, ist den Verantwortlichen bewusst. Auch Alonso selbst hält die Euphorie im Zaum. "Meine wahren Freunde freuen sich über den Sieg, aber keiner, auch niemand im Team, gibt sich irgendwelchen Illusionen hin", so der Spanier auf der Ferrari-Homepage. "In der Weltmeisterschaft hatten wir nicht den erhofften Start und es gibt noch eine Menge zu tun."

Dass Ferrari mit dem schwierigen F2012 keinen Pleitestart hinlegte, wurde vor allem Alonso und seinem fahrerischen Talent zugerechnet. Teamkollege Felipe Massa wartet unterdessen noch auf seinen ersten WM-Zähler. "Bei den nächsten beiden Rennen gehen wir in die Defensive, daran besteht kein Zweifel", stimmt Alonso den Kanon mit seinem Teamchef ein. "Wir sind nicht in der Lage, konkurrenzfähig zu sein und konstant, um Podestplätze oder Siege zu kämpfen."

Den Plan für die kommenden beiden Rennen in China und Bahrain - die wieder im einwöchigen Rhythmus stattfinden und deshalb nur wenig Zeit lassen, großartige Änderungen am Auto vorzunehmen - beschreibt Alonso so: "Wir können nur den Schaden reduzieren. Unter normalen Bedingungen müssen wir versuchen, im Vergleich zu den Besten nicht zu viele Punkte zu verlieren. Hoffen wir einmal, dass wir es genauso machen können wie in Australien und Malaysia." Immerhin reist Alonso als WM-Spitzenreiter zum dritten Rennen des Jahres.

"Es ist schade, dass keiner meiner Freunde auf einen Sieg von mir in Sepang gewettet hat", grinst der zweimalige Weltmeister. "Oder dass ich die Weltmeisterschaft nach zwei Rennen anführe: Ich denke, dass sie eine ordentliche Stange Geld gewonnen hätten!" Selbst Alonso hatte nach dem ereignisreichen Rennen eine Weile gebraucht, bis er die Geschehnisse vollends realisierte. "Es war schön, nach dem Sieg am Sonntag wieder in Maranello zu sein", sagt Alonso. "Im Flugzeug dachte ich noch einmal ans Rennen und ich konnte es kaum glauben."