Wie lautet Ihr Fazit zum ersten Rennen der Saison 2012?
James Allison: Der siebte Platz im Rennen sagt nicht alles aus. Insgesamt können wir stolz sein auf die Art und Weise, wie das Auto, das Team und die Fahrer aufgetreten sind. Der E20 schien schon in Jerez und Barcelona schnell und bestätigte das jetzt auch im Albert Park. Romain hat hervorragende Arbeit geleistet, um sich für den dritten Startplatz zu qualifizieren. Er hatte beim Start Pech und dann noch mehr Pech, dass er wegen eines Zusammenpralls mit einem anderen Fahrer sein Rennen vorzeitig beenden musste. Etwas Zufriedenheit gibt uns Kimis solide Fahrt, der seine eher schwache Startposition in eine Handvoll Punkt ummünzte.

Bedingt durch den nassen Freitag, der die Fahrzeit einschränkte, war es kein unkompliziertes Wochenende. Welche Schlüsse können wir dennoch daraus ziehen?
James Allison: Die Wintertests haben uns das Gefühl gegeben, dass wir in einer angemessenen Position sind. Wir haben nicht daran gedacht, dass wir das schnellste Auto haben, aber wir hatten ein gutes Gefühl. Außerdem war erkennbar, dass die Teams nah beieinander waren. Die nasse Strecke am Freitag - wir wiesen unsere Fahrer an, nicht zu fahren, statt das Auto unnötigen Risiken auszusetzen - bedeutete, dass wir bis Samstag warten mussten, um die wahre Rangordnung herauszufinden. Es war sowohl zufriedenstellend, als auch erleichternd, das Auto im oberen Bereich unserer Vorsaison-Einschätzungen arbeiten zu sehen.

Worin liegt die Herausforderung in Malaysia?
James Allison: Auch wenn er etwas ungewöhnlich ist, aber der Albert Park ist für die Saison eigentlich kein schlechter Gradmesser. Seine Bandbreite an schnellen Kurven und die Anforderungen an die Traktion bedeuten, dass die Autos, die in Melbourne schnell waren, auch dazu tendieren, den Rest der Saison gut dabei zu sein. Das nächste Rennen wird viel wärmer, was andere Herausforderungen an die Autos, die Reifen und die Fahrer stellt, aber wir sind zuversichtlich, dass unsere Melbourne-Form zusammen mit unserer ordentlichen Geschwindigkeit in Jerez und Barcelona zu einem konkurrenzfähigen Auftritt in Malaysia führen wird.

Wird es am Auto für den zweiten GP Änderungen geben?
James Allison: Es wird keine großen Änderungen am Fahrzeug geben. Es ist eine hektische Zeit mit zwei Rennen in einer Woche und wir werden uns darauf konzentrieren, ein gutes Setup mit unserem Paket zu finden, damit wir sicherstellen, dass wir die Reifen richtig nutzen. Sepang ist von dieser Seite her durchaus anders, da wir hohe Streckentemperaturen erwarten können.

Wie ist der Fortschritt bezüglich der Suche nach einem Steuerungs-Setup genau nach Kimis Wünschen?
James Allison: Wir haben ein Grundsetup, mit dem Kimi leben kann. Es ist nicht ideal für ihn und es ist unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass wir ihm ein System bieten können, das perfekt seine Ansprüche erfüllt. Wir hatten eine neue Option mit nach Melbourne gebracht, die er probieren sollte, doch das nasse Wetter ermöglichte keine grundlegende Einschätzung; aber es war ein Schritt vorwärts. Wir haben als Vorsichtsmaßnahme auf das 'alte Bekannte' zurückgegriffen. Wir werden daran festhalten, bis wir ein Setup entwickeln, das genau seinen Anforderungen entspricht.

Auf welchen Teil im Bereich der Lenkung setzt das Team den Fokus?
James Allison: Jeder Fahrer hat andere Ansprüche an sein Lenk-Setup. Alle Fahrer haben eine hydraulisch unterstützte Servolenkungs-Einheit in ihrer Lenkung, weil die Belastung auf den Rädern sonst nicht aushaltbar wäre. Die Ingenieure passen das Niveau der Unterstützung an, welche diese Einheit anbietet, um es an die individuellen Anforderungen des Fahrers anzupassen. Kimi mag es, mit einer leichtgängigen Lenkung zu fahren, die aber dennoch große Präzision liefert. Unsere Basis-Lenkung ist präzise, aber nicht leichtgängig genug für Kimis Fahrstil. Unsere Herausforderung ist es, eine hydraulische Lenkung zu produzieren, die stärker ist als die bestehende Einheit, aber nichts von ihrer Präzision einbüßt. Wir haben es bisher noch nicht geschafft, aber wir werden es schaffen.