Nach einem Jahr des Reservistendaseins ging es für Nico Hülkenberg am Freitag in Melbourne erstmals wieder als Stammpilot in ein Freies Training. Während der Deutsche im ersten Durchgang noch auf Platz zehn stand, reichte es am Nachmittag zur zweitschnellsten Zeit, was ihn aber völlig kalt ließ. "Das weckt nichts in mir, denn das hat überhaupt nichts zu bedeuten", zeigte sich Hülkenberg unbeeindruckt.

Dennoch sprach er von einem guten und zufriedenstellenden Tag. Vor allem der VJM05, der sich seit den Testfahrten nicht verändert hat, sei gut und rund gelaufen. "Das Gesamtbild stimmt und wir verbessern uns stetig", freute sich Hülkenberg, der auch seine eigene Leistung ansteigen sieht. "Es wird besser und besser, fast von Stunde zu Stunde."

Bereits bei den Testfahrten war dem ehemaligen Williams-Pilot dieses Phänomen aufgefallen und in der Pause zwischen dem ersten und zweiten Training erlebte er nochmals einen Sprung. "Nach der Mittagspause stieg ich wieder in das Auto und fühlte mich gleich wohler und 'der Schuh hat besser gepasst'. Ich bin immer noch in einem Prozess, in dem ich mich an das Auto anpasse und das Auto sich an mich. Wir lernen uns beide kennen."

Dabei achtete der Force-India-Pilot nicht auf die Zeiten der anderen, sondern konzentriert sich komplett auf sich und sein Arbeitsgerät. Doch auch hier fiel ihm nichts Negatives ein, worüber er berichten hätte können. Selbst den Abbau der Reifen sah der Deutsche als nicht so schlimm an. "Du musst immer das Arbeitsfenster der Reifen im Hinterkopf behalten, das hier nicht optimal ist, obwohl es sonnig ist. Aber es ist nicht enorm und auch nicht verrückt, man kann drum herumarbeiten."