Die französische Regierung kämpft darum, dass der Circuit Paul Ricard in Le Castellet in den Rennkalender für 2013 aufgenommen wird und stellte nun einen offiziellen Antrag an Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Dieser habe Paris wiederum den Vertrag zugeschickt, in dem jedoch ein wichtiges Detail fehlte - die Höhe der Renngebühr.

Frankreich strebt ein Formel-1-Rennen im jährlichen Wechsel mit dem Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps an. Laut RMC zahlen die Verantwortlichen in Belgien derzeit eine Gebühr von 22,5 Millionen Euro pro Rennen - diese wollen jedoch weder sie noch Frankreich über 2013 hinaus bezahlen. 15 Millionen pro Rennen sollen das Limit sein. Der verantwortliche belgische Minister, Jean-Claude Marcourt, wollte sich nicht dazu äußern.

Derweil traf sich Lotus-Teamchef Eric Boullier am Mittwoch mit Ecclestone in London, um die Verhandlungen in Schwung zu bringen.

Nicht nur wegen Geld nach Bahrain

Auch in Bahrain war und ist die Renngebühr ein Thema. Bernie Ecclestone gab bekannt, dass auch wenn der Grand Prix im Wüstenstaat abgesagt werden sollte, er die Renngebühr behalten werde. "Sie werden zahlen, wenn es kein Rennen gibt", stellt Ecclestone klar. "Das Geld ist bereits auf der Bank. Also werden wir nicht dorthin gehen, weil wir dafür bezahlt werden. Das hat nichts damit zu tun."

Damit tritt Ecclestone Spekulationen entgegen, wonach er den umstrittenen Grand Prix aus finanziellen Gründen abhalten möchte. "Wir haben einen Vertrag mit ihnen und den halten wir ein."

Laut der britischen Zeitung The Daily Telegraph zahlt die Regierung von Bahrain 40 Millionen US-Dollar pro Rennen. Im vergangenen Jahr hatte Ecclestone auf die Gebühr verzichtet, als das Rennen aufgrund politischer Unruhen abgesagt werden musste.

Valencia hat noch nicht bezahlt

Im Gegensatz zu Bahrain hat laut Berichten der spanischen Zeitung El Pais die regionale Regierung die Gebühren für den Grand Prix von Europa in Valencia noch nicht gezahlt. "Wir verhandeln noch", gab ein Sprecher bekannt. Laut Diario AS muss die Gebühr für das Rennen bis zum 9. März überwiesen sein.

Der Präsident der Region, Alberto Fabra, sagte kürzlich, dass seine Regierung aufgrund der Wirtschaftskrise in Europa über das Formel-1-Engagement berate. "Die Formel 1 ist nicht unser Hauptanliegen." Er könne keine Auskunft darüber geben, ob die Gebühr gezahlt worden sei.

Auch die Zukunft des zweiten Rennens auf spanischem Boden in Barcelona ist noch ungewiss. Die lokale Regierung in Katalonien strebt einen alternierenden Termin mit Valencia an. "Aus finanziellen Gründen wäre diese Lösung die Beste", so ein Sprecher des Katalanischen Präsidenten Artur Mas.

Boykott-Drohungen in Melbourne

Geld ist auch im australischen Melbourne, wo in zwei Wochen der Saisonauftakt der Formel 1 stattfindet, ein Streitpunkt. Laut der Herald Sun haben hunderte Sicherheitsleute einen Boykott wegen eines Gehaltsstreits angekündigt.

Der Generaldirektor der Australian Grand Prix Corporation, Ashley Davies, tritt dem entgegen. "Der Grand Prix ist eines der am besten durchgeführten Sportevents auf der ganzen Welt und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das 2012 anders sein wird."