Im Rahmen einer Preisverleihung in München versuchte Christian Danner das gewöhnungsbedürftige Aussehen der aktuellen Fahrzeuggeneration zu verteidigen, das die FIA mit einer Regeländerung im Juni 2011 ausgelöst hatte. Die Schuld sei demnach nicht bei den Teams zu suchen.

"Der Ingenieur macht das, was er tun muss, ohne dabei die Performance des Autos zu minimieren. In dem Fall ging es um einen Sicherheitsaspekt, der durch zu hohe Nasen hervorgerufen wird", so der 36-fache Grand-Prix-Starter. Bei einem Seitenaufprall kann eine zu hohe Fahrzeugnase Verletzungen beim Piloten im auffahrenden Auto verursachen, weil dessen Bolide sozusagen unter den Gegner rutschen kann.

Teams hätten reagieren können

Danner verteidigt zwar die Sportbehörde, die eine niedrigere Fahrzeugfront per Reglement gefordert hatte: "Die FIA hat gesagt, dass sie auch das Chassis hinter der tieferen Nase niedriger werden soll, allerdings hätten die Teams die dort platzierten Komponenten wie Servolenkung und Hydraulik ändern müssen, weil das Chassis schon fertig konstruiert war." Allerdings sei durch das Einlenken seiner Meinung nach die Schuld bei der FIA zu suchen. "Es war ein Fehler der FIA, dass die Teams das Chassis belassen durften, deshalb sehen die Autos mit der veränderten Nase komisch aus", erläutert Danner.

Weil die Konstrukteure bis zur Saison 2013 dann genügend Zeit haben, das neue Fahrzeugchassis zu entwerfen, verspricht Danner Besserung. "Sie können beruhigt sein, das wird nur dieses Jahr so sein. Die Aerodynamik verlangt eine möglichst hohe Front, damit die Luft unter das Auto zum Unterboden strömt und Abtrieb generiert. Es hätte zwar auch noch geklappt, das Chassis für diese Saison zu ändern, aber durch das Nachgeben der FIA sieht es jetzt etwas komisch aus." Einzig McLaren verzichtet beim MP4-27 auf einen Buckel in der Fahrzeugnase und setzt auf ein niedrigeres Chassis.