Der Himmel über dem Circuit of the Americas ist nicht nur am Tag hell, Foto: Circuit of the Americas
Der Himmel über dem Circuit of the Americas ist nicht nur am Tag hell, Foto: Circuit of the Americas

Der Grand Prix der USA wird von etlichen Fahrern und Fans sehnsüchtig erwartet. Doch seit Beginn der Bauarbeiten gab es immer wieder Verzögerungen. Teilweise wurde spekuliert, ob der Bau überhaupt noch vorangehen würde. Dann gab es Gerüchte, das nötige Geld sei ausgegangen. Zudem musste das geplante Austragungsdatum, dass eigentlich für den Sommer geplant war, aufgrund der erwarteten Hitze - so zumindest die offizielle Begründung - nach hinten verschoben werden. Nun sollten am 16. November 2012 erstmals die Motoren der Formel 1 Boliden auf dem Circuit of the Americas aufheulen.

Aber der Bau scheint nach wie vor unter keinem guten Stern zu stehen - oder eher unter keinem guten Licht? Denn nun beschwerten sich Anwohner, dass die Baustelle in der Nacht hell erleuchtet und der Lärm ohrenbetäubend sei. Cathy Olive, die Leiterin der Elroy-Nachbarschaftsvereinigung, erklärte jedenfalls, sich nicht über einen Mangel an Beschwerden beklagen zu können.

Einige Anwohner erzählten in der Tageszeitung Statesman, dass die Strecke mitten in der Nacht hell erleuchtet sei und ihnen jeglichen Schlaf rauben würde. Grund für die nächtlichen Aktivitäten sollen heftige Regenschauer gewesen sein, die seit Dezember auf das Areal rund um die Strecke prasselten. Nun vermuten die Anwohner, dass die verlorene Zeit wieder aufgeholt werden soll.

Während nun die Bewohner von Elroy nachts wachliegen und sich über die Rennstrecke ärgern, können sie schon einmal über eventuell wahrwerdende Albträume nachdenken. Denn sollte alles planmäßig verlaufen, könnten bis zu 120.000 Menschen den Weg nach Elroy antreten. Sergio Perez rechnet auch damit, dass viele seiner Landsleute unter den Zuschauern sein werden. "Es werden sicher viele Mexikaner dort sein, da wir keinen eigenen Grand Prix haben", freute sich der Sauber-Pilot.

Die Straßen rund um die Grand-Prix-Strecke sind nicht die besten, Foto: Red Bull
Die Straßen rund um die Grand-Prix-Strecke sind nicht die besten, Foto: Red Bull

Ob die Anwohner diese Freude teilen? Vermutlich nicht! Denn die Hauptzugangsstraße wird zwar auf vier Spuren erweitert, aber alle anderen Verkehrswege sind holperige, zweispurige Straßen, die nicht einmal über einen Seitenstreifen verfügen. Doch da hatten die Organisatoren eine brillante Idee. Die Anwohner werden einfach mit einem Pass ausgestattet, der es ihnen ermöglicht, zu ihren Häusern zu gelangen. Dabei stellt sich für Olive aber die Frage, wer dann berechtigt sein wird, einen derartigen Ausweis zu erhalten. Deshalb ist ihr Plan klar: dieses Vorhaben muss gestoppt werden, um die Einwohner nicht zu Verkehrslaborratten zu machen.

Sind das alles nur die typischen Wehen, die vor jedem Grand Prix auftreten, der zum ersten Mal ausgetragen wird, oder kommt auf das Städtchen wirklich eine Lawine aus Menschen und Autos zu, die ein heilloses Chaos anrichten werden? Eines ist in jedem Fall sicher: Verfahren werden sich die Anreisenden auch nachts nicht, denn für Licht ist ja ausreichend gesorgt. Sollten die Anwohner irgendwann unter Flutlicht doch noch in den Schlaf finden, bleibt nur zu sagen: Schöne Träume!