Mit einer Bestzeit in der Tasche reist Ferrari aus Jerez ab, doch wichtiger für das Team ist, dass man ein klareres Bild vom F2012 hat als noch vor vier Tagen. "In diesen vier Tagen haben wir das Auto von Schwarz auf Weiß gedreht, wir haben große Fortschritte erzielt, nicht was die Performance oder die Rundenzeit angeht, aber was das Verständnis für das Auto betrifft. Wir verstehen den F2012 jetzt zu 20 Prozent, den Rest müssen wir in den nächsten Tagen und Wochen verstehen lernen", sagte Alonso.

Komplexe Angelegenheit

Das Auto sei einfacher viel komplexer als sein Vorgänger. "Es reagiert aber trotzdem nicht träger auf Veränderungen - man muss nur alles verstehen." Der Spanier ist überzeugt, dass Ferrari in Barcelona weitaus stärker aussehen wird. "Wir sind nach den Tests zufrieden und selbstbewusster. Dennoch haben wir noch eine Menge Arbeit vor uns und wir haben einen Test weniger als im Vorjahr. Das heißt, dass wir in Barcelona die Zeit maximal nützen müssen und jeden Tag über 100 Runden fahren müssen und nicht wie heute nur 39", erklärte der Spanier.

Die neue Aufhängung habe sehr gut funktioniert und reagiere exakt auf Änderungen. Auch die Servolenkung hat Ferrari mittlerweile im Griff: "Bei der Servolenkung haben wir jetzt wieder das Gefühl gefunden, das wir letztes Jahr hatten, das war anfangs ein großes Problem", verriet Alonso. "Dadurch haben wir beim Fahren jetzt wieder viel mehr Vertrauen ins Auto."

Reifen in den Griff bekommen

Auch in einem anderen Bereich habe Ferrari besonders gute Fortschritte erzielt, und zwar bei den Reifen. "Was ich bisher gesehen habe, haben wir nicht mehr das Problem die Reifen auf Temperatur zu bringen. Es sieht so aus, als könnten wir gleich von der ersten Runde an das Maximum aus ihnen herausholen - das konnten wir im Vorjahr nicht", erklärte Alonso. Das Ziel sei wie jedes Jahr klar definiert.

"Wir wollen in jedem Rennen um den Sieg mitkämpfen und am Ende den Titel holen", so Alonso. Vorhersagen traut er sich keine zu, auch nicht in Bezug auf die Konkurrenz - allen voran Lotus. "Ich bin mir nicht sicher, ob Lotus wirklich schnell ist, aber ich bin froh, dass Kimi zurück ist. Er ist ein großartiger Fahrer und Kerl. Gegen ihn auf der Strecke zu kämpfen, macht immer sehr viel Spaß. Ihn in der Startaufstellung zu haben, ist für alle gut - für den Sport, die Sponsoren, die Fans und uns Fahrer", meinte der Ferrari-Pilot.