Bei McLaren nach zwei Testtagen von einer Frühform zu sprechen, wäre wohl eben das: Verfrüht. Dass man beim Traditionsteam aus Woking nach den ersten Testeindrücken mit dem neuen Boliden aber durchaus optimistisch in die Zukunft blickt, daraus machen die Briten kein Geheimnis. Laut Technikdirektor Paddy Lowe habe das Team bereits eine gute Basis, auf die man nun kontinuierlich aufbauen will. Besonders im Vergleich zu den katastrophalen Wintertestes der Vorsaison, machten dem Briten die ersten Ergebnisse aus Jerez Mut. Jenson Button, der an den ersten beiden Tagen in Südspanien im Cockpit des MP4-27 saß, habe bislang durchwegs positives Feedback gegeben.

"Ich denke Jenson ist ziemlich glücklich - so weit, so gut", freute sich Lowe nach der ersten Rückmeldung des Weltmeisters von 2009. "Ich denke, er hat es so ausgedrückt: 'Das ist ein Auto, mit dem ich arbeiten kann.' Und genau das ist es, was man für eine Weltmeisterschaft braucht. Viel besser kann man es ja eigentlich nicht sagen", meinte der McLaren-Technikchef. Im vergangenen Winter habe das noch ganz anders ausgesehen. "Damals haben wir in den zwölf Tagen, die wir zur Verfügung hatten, nie den Punkt erreicht, dass wir eine Basis hatten, mit der wir arbeiten konnten - denn wir hatten die ganze Zeit mit dem Auspuff zu kämpfen."

"Bis zum letzten Tag ging das so", erinnerte sich Lowe an die Testfahrten 2011 zurück. "Erst als wir nach Australien gekommen sind, haben wir in den beiden ersten Trainingssitzungen herausgefunden, dass wir ein Auto hatten, mit dem wir sogar ganz gut aussahen", verriet der Mclaren-Techniker. Die Probleme des Vorjahres hätten wohl vornehmlich daher gerührt, dass man die Prozesse nicht wie in diesem Jahr durchlaufen habe. "Wir hatten einfach keine angemessene Arbeitsgrundlage, weil wir von diversen Problemen mit der Haltbarkeit des Auspuffs immer wieder zurückgeworfen wurden", meinte der Brite.