Lotus-Teamchef Eric Boullier ist enttäuscht, dass die FIA die Fahrhöhen-Kontrolle seines Teams wieder verboten hat. Das Lotus Team hatte wie schon 2011 etwas riskiert und sich für seinen Renner 2012 etwas ausgedacht, das einen Vorteil bringen sollte. War es für 2011 - damals noch unter dem Namen Renault - ein nach vorne gerichtetes Auspuffsystem, so sollte es dieses Jahr eine Fahrhöhen-Kontrolle sein, die dafür sorgte, dass das Auto auch beim Bremsen den gleichen Abstand über dem Boden hielt. Das hätte nicht nur der Stabilität sondern vor allem der Aerodynamik stark geholfen.

Im Zuge der Entwicklung des Systems hatte Lotus auch immer bei der FIA rückgefragt und von dort die Zusage erhalten, dass alles legal sei. Als dann aufkam, dass Lotus daran arbeitet, wollten andere Teams es kopieren, während wieder andere Rennställe meinten, es sei illegal. Letztendlich entschied die FIA dann doch, alles wieder zu verbieten, da eine reaktive Fahrhöhen-Anpassung ihrer Ansicht nach einen aerodynamischen Vorteil brachte. Da man vorher die Zustimmung der FIA hatte, das System zu nutzen, war Boullier klarerweise etwas ungehalten.

Wir sind nicht dumm

"Ich muss sagen, das ist sehr enttäuschend", meinte er. "Wir haben viel Zeit, Energie und Geld investiert, um eine Gruppe aufzubauen, die Innovation und Arbeit einbringt. Es braucht Zeit, um diese Aufhängung umzusetzen und wir haben ein paar Jahre gebraucht. Wir sind natürlich nicht dumm. Jedes Mal, wenn wir diesen Prozess durchmachen, gehen wir zur FIA und die FIA liefert uns Zustimmung. Wenn man es dann einzusetzen beginnt und es wird ohne weitere Diskussion verboten, ist das immer frustrierend. Wir müssen die Regel akzeptieren, aber das ist frustrierend."

Lotus-Technikdirektor James Allison wollte die Sache nicht ganz so eng sehen. Nach seiner Meinung ist so etwas normal in der Formel 1, wo jeden Tag versucht wird, das Reglement so weit wie möglich auszunutzen. "Ich denke, das war einfach nur Teil der schnellen Entwicklung in der Formel 1. Da gibt es doch einige frühere Fälle, oder? Viele, viele Male waren wir die Nutznießer so einer Entscheidung und andere Male lief es gegen uns. Aber es ist Teil der Formel 1, dass man versucht, mit Ideen zu kommen, die neuartige Interpretationen sind. Charlie [Whiting] kann einem dazu eine Meinung liefern, aber dann kann er andere Argumente hören und von denen anderweitig überzeugt sein. Das ist einfach ein Teil des Sports", sagte Allison laut Autosport.