Adrian Sutil hat es derzeit wirklich nicht leicht im Leben. Der ehemalige Formel-1-Pilot wurde wegen gefährlicher Körperverletzung in der Affäre um Eric Lux zu 18 Monaten auf Bewährung und 200.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Ob seine Verteidiger in Berufung gehen, ist noch unklar. Doch egal, wie die Affäre endet: für Sutil dürfte es nicht einfach werden, wieder den Weg zurück in die Motorsportwelt zu finden. "Zurzeit ist er nicht so gut auf die Formel 1 zu sprechen", verrät Sutils Vater Jorge dem Merkur. "Aber das war immer sein Traum. Jetzt muss er Abstand gewinnen, um dann die nächsten Schritte zu unternehmen."

Weder Jorge noch seine Frau waren während der beiden Verhandlungstage um Sutil vor dem Münchner Landgericht vor Ort. Sutil sei es lieber gewesen, dass die beiden nicht dabei waren. "Der Schreck ist vorbei. Das Ganze ist furchtbar unangenehm für ihn", erklärt Vater Jorge die derzeitige Gefühlslage seines Sohnes. "Er war noch nie mit so etwas konfrontiert. Ich hätte nie gedacht, dass er in eine solche Situation gerät."

Wie es überhaupt mit Sutil weitergeht, ist noch völlig unklar. "Es geht nicht nur um sein persönliches Ansehen, es geht auch um seine Karriere", so Vater Jorge. "Er zählt zu den Top-10 der Formel-1-Fahrer und muss sich jetzt damit beschäftigen, dass er irgendwie aus dieser Affäre herauskommt." Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig und Sutil laut eigener Aussage froh, Lux nach dem Prozess die Hand gegeben zu haben.

Einem anderen wird der Gräfelinger die Hand wohl nicht mehr so schnell schütteln: Lewis Hamilton. Sutil hatte seinen ehemaligen F1-Kollegen als Feigling beschimpft, weil dieser nicht persönlich vor Gericht erschienen war. Auch Jorge Sutil ist nicht gut auf den Briten zu sprechen: "Das ist wirklich peinlich. Lewis Hamilton ist nach Monaco umgezogen und war nicht in der Lage, Adrian seine neue Handynummer mitzuteilen. Da hat sich mein Sohn einen falschen Freund ausgesucht."

Jorge ist von Hamiltons Verhalten enttäuscht, der sich lediglich schriftlich zu den Vorkommnissen jenes verhängnisvollen Abends im Nobel-Club M1nt äußerte. "Er hätte auch anrufen und sagen können, dass er keine Lust hat zu kommen", ärgert sich Jorge über Hamiltons Verhalten und legt noch einen drauf: "Das hätte man akzeptieren können. Aber er hat sich nicht einmal persönlich gemeldet. Für einen großen Weltmeister ist das ein ziemlich schwaches Verhalten. Ich würde mich schämen."