Für einen Formel-1-Teamchef ist es schwierig, unparteiisch zu sein, schließlich kann er seinem Spitzenfahrer nur schwer sagen, dass er eigentlich andere Piloten für besser hält. Zudem hat ein Teamchef voll hinter seinen eigenen Fahrern zu stehen, immerhin gilt es, eine gewisse Motivation aufrecht zu erhalten - zumindest solange die Saison noch nicht einmal begonnen hat. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali weiß um diese Tatsache, weswegen er Fernando Alonso dieser Tage auch noch einmal zum besten Fahrer der Welt erklären musste.

"Ich kann ehrlich sagen, in mehr als 20 Jahren in Maranello habe ich nie jemanden so viel Zeit hier mit dem Team verbringen gesehen wie ihn. Ich bin vor allem überzeugt, dass Fernando uns viel Vertrauen entgegengebracht hat, als die Zeiten nicht gerade einfach waren - im ersten Teil des vorigen Jahres hat er entschlossen, sich uns viele Jahre anzuschließen. Das bedeutete uns allen viel und war ein starker Vertrauensbeweis, der jeden von uns toll motiviert hat", sagte Domenicali.

Alonso ist der Beste

Und dieses tolle Vertrauen wollte der Teamchef auch zurückgeben. Deswegen gab es für ihn auf die Frage, ob Alonso oder Sebastian Vettel stärker ist, auch nur eine Antwort. "Sebastian hatte eine tolle Saison, sowohl im Qualifying als auch im Rennen; er konnte auf ein Auto bauen, das ebenso stark war. Ich glaube aber, Fernando ist der Beste, auch wenn der Deutsche ihm sehr nahe kommt", erklärte Domenicali.

Als guter Teamchef sprach er auch Felipe Massa sein Vertrauen aus und betonte, der Brasilianer habe bestens reagiert, als er unter Druck stand. "Mir ist bewusst, dass dies eine entscheidende Saison für ihn ist und wir brauchen ihn in Bestform - für das Wohl der Scuderia, aber ich glaube nicht, dass diese Situation ein Problem für seine Beziehung mit dem Team ist. Ich denke nicht, dass er leidet, weil er einen Fahrer mit dem Talent und der Persönlichkeit von Fernando neben sich hat: er muss das eher als Möglichkeit sehen, um sich weiter zu verbessern. Auch im Alter von 31 Jahren, das er in ein paar Monaten erreicht, ist noch alles möglich."