Nico Hülkenberg konnte die Weihnachstage sicher besonders genießen, nachdem er kurz zuvor von Force India als Stammfahrer für 2012 bestätigt wurde. Nun freut er sich auf Silvester, um die Saison 2011 endlich abschließen zu können. "Ich bin froh, dass das Jahr des Ersatzfahrerdaseins vorbei ist und freue mich auf eine hoffentlich bessere Zukunft", erklärte der Deutsche.

In seiner zweiten Saison als Stammfahrer in der Formel 1 geht es natürlich um gute Ergebnisse, aber vor allem darum, sich in der Königsklasse zu etablieren - und das nicht nur für ein Jahr. Denn eine weitere Saison in der zweiten Reihe ist das Letzte, was sich Hülkenberg vorstellen möchte. "Wenn du in Bezug auf ein Jahr als dritter Fahrer den Schritt zurück machen musst, dann machst du das nur, wenn du weißt, dass es eine Chance gibt, im nächsten Jahr zurück zu sein", legte der 24-Jährige seine Beweggründe dar.

Vergleich mit den Stammpiloten

Genau dieser Wunsch hat sich nun erfüllt, was auch mit seinen guten Leistungen in den Freitagstrainings zu tun haben dürfte. "Ich denke auch, wenn man auf die Rundenzeiten sieht, ich war nah an den Stammpiloten dran oder sogar vor ihnen", bezog sich Hülkenberg auf Paul di Resta und Adrian Sutil. Dennoch seien diese Einsätze nicht immer leicht gewesen, was auch mit der großen Verantwortung für den Deutschen zu tun hatte.

Nico Hülkenberg fuhr in Valencia das Auto von Paul di Resta in die Mauer, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg fuhr in Valencia das Auto von Paul di Resta in die Mauer, Foto: Sutton

"Du fährst ein Auto, mit dem ein Anderer am Wochenende Rennen fahren muss, daher musst du immer ein bisschen vorsichtig sein, keinen Unfall zu bauen", machte der Force-India-Pilot deutlich, dem genau das in Valencia mit di Restas Wagen passierte. Neben der Tatsache, aus diesem Grund nicht immer Vollgas geben und seine Leistung zeigen zu können, lagen oftmals viele Wochen zwischen den Freitagseinsätzen. Zudem sei es nicht einfach gewesen, sich immer wieder an KERS, DRS, und andere Dinge zu gewöhnen.

Dennoch waren die Wochenenden, die er neben der Strecke verbrachte, im Nachhinein betrachtet keine verlorene Zeit. "Du lernst eine Menge, aber auf eine andere Weise", so seine Erklärung auf der offiziellen Seite des Teams. "Ich weiß nun eine Menge darüber, wie die Dinge außen funktionieren, wie das Team in der Garage und an der Boxenmauer arbeitet, was mir in der Zukunft helfen könnte."

Ein starker Teamkollege

Diese Erfahrung kann sein Teamkollege di Resta auch aufweisen, der 2010 als dritter Pilot neben der Strecke stand. Zudem hat er aber auch schon eine komplette Saison mit dem Force India bestritten und könnte für Hülkenberg eine harte Nuss werden. "Er ist ein sehr ehrgeiziger, talentierter und intelligenter Kerl", bezog sich Hülkenberg auf den Schotten, den er hoch einschätzt.

Nico Hülkenberg freut sich auf das Duell mit Paul di Resta, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg freut sich auf das Duell mit Paul di Resta, Foto: Sutton

"Es wird nicht leicht werden, ihn zu schlagen, aber es ist eine gute Herausforderung." Zudem ist sich der Deutsche sicher, dass diese interne Konkurrenz beide Piloten, wie auch das Team, nach vorne bringen wird. Außerdem seien die Beiden, laut Hülkenberg, in Bezug auf die Einstellungen des Autos nicht zu unterschiedlich.

Wie weit es letzten Endes nach vorne geht, entscheidet aber maßgeblich der neue Wagen. "Ich denke, wir haben dieses Jahr bewiesen, dass wir auch ein starkes Team sind", äußerte sich der 24-Jährige, der aber die Probleme des Saisonanfangs nicht vergessen hat, die vor allem mit dem angeblasenen Diffusor zu tun hatten, der im VJM04 nicht richtig funktionieren wollte. "Aber wir zeigten, dass wir in der Lage sind, die Dinge herumzudrehen und wir haben ein sehr konkurrenzfähiges Auto daraus gemacht." Aus diesem Grund gibt es beim Deutschen auch keine Zweifel, warum das im kommenden Jahr nicht genauso funktionieren sollte. "Vielleicht können wir sogar noch einen Platz gewinnen."