Ferrari hat am Freitag bestätigt, dass es die FOTA verlassen hat. In einer Mitteilung erklärte der Rennstall, den FOTA-Vorsitzenden Martin Whitmarsh davon unterrichtet zu haben, aus der Teamvereinigung auszutreten. Gleichzeitig betonte der Hersteller, dass die Entscheidung nicht einfach gewesen war und man sich viele Gedanken darüber gemacht hatte. "Sie wurde nur ungern getroffen, nachdem man die aktuelle Situation und den Stillstand analysiert hatte, der bei der Debatte verschiedener Themen entstand, die den Kern dessen bilden, warum die Vereinigung entstanden ist - Ferrari und Luca di Montezemolo waren damals wichtige Ideengeber", hieß es.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hatte bis Ende 2009 den Posten des FOTA-Präsidenten inne gehabt. In seiner Zeit wurden auch die ersten wichtigen Schritte hin zur Kostenreduktion gesetzt, Ferrari betonte, das auch in Zukunft tun zu wollen, um die Leistbarkeit des Sports auf lange Sicht aufrecht zu erhalten. "Jetzt ist es aber notwendig, einen neuen Antrieb zu finden, um das vorwärts zu bringen, denn der Antrieb der FOTA ist trotz der ausgezeichneten Arbeit des aktuellen Präsidenten Martin Whitmarsh vergangen, der versucht hatte, unter den verschiedenen Positionen eine gütliche Einigung zu finden", erklärte der Rennstall.

RRA modifizieren

Gleichzeitig betonte man, weiter mit den anderen Teams daran arbeiten zu wollen, die aktuelle Ressourcenbeschränkung (RRA) effektiver und effizienter zu machen und sie so zu modifizieren, damit sie in Schlüsselbereichen wie Aerodynamik stringenter ist. "Es sollen auch Aspekte wie Testen neu ausbalanciert werden und die Vereinbarung soll sich auf Bereiche ausdehnen, die aktuell nicht abgedeckt werden, wie etwa die Motoren." Dazu erläuterte Ferrari in seiner Mitteilung ein weiteres Mal, dass die Formel 1 weiter den höchsten Technologie-Level vertreten müsse.

"Wir müssen wieder eine Situation erreichen, in der die Formel 1 wirklich der Testbereich für Forschung an fortgeschrittener Technologie ist, deren Ergebnisse auf Granturismo-Autos umgemünzt werden können. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass dieser Sport benutzerfreundlicher und zugänglicher für die generelle Öffentlichkeit werden muss und des weiteren kann es nicht der einzige professionelle Sport sein, wo es praktisch unmöglich ist, zu trainieren: die Anzahl der Testtage muss erhöht werden, damit die Fahrer, vor allem die jungen, denen Erfahrung fehlt und die Teams sich ordentlich vorbereiten können. Zudem böte das weitere Gelegenheit, um in Kontakt mit Zuschauern und Sponsoren zu treten."