Beim Heimrennen in die Top-10 gefahren und den Teamkollegen um sieben Zehntel hinter sich gelassen - wie fühlt sich das an?
Bruno Senna: Wie ein Sieg! Das war eine anstrengende, lange Woche - da ist es toll, jetzt so ein Ergebnis erreicht zu haben.

Wie waren die Gefühle nach der Runde - wie damals in Spa?
Bruno Senna: Erst einmal waren die Emotionen noch nicht so groß, weil ich da ja noch nicht genau wusste, ob es für Q3 reicht. Aber dann, auf der Auslaufrunde im Q3, als die Leute mir zugejubelt haben, das war schon toll.

Sind die Fans eine zusätzliche Motivation?
Bruno Senna: Auf jeden Fall, sie geben mir tolle Unterstützung. Heute Vormittag, als ich die Probleme hatte, habe ich gemerkt, wie sie trotzdem voll hinter mir standen. Es ist ein schönes Gefühl, ihnen jetzt etwas zurück geben zu können. Und es ist natürlich auch schön, dem Team, das wirklich toll gearbeitet hat, wieder mal ein bisschen Freude zu schenken.

Was war da heute Vormittag los?
Bruno Senna: Ich hatte am Vormittag einige Probleme, es sah nach Motorelektronik aus - am Ende lag es an der Zündspule. Als wir die gewechselt haben, ging es, aber wir hatten halt viel Zeit verloren - und das Auto lag auch noch nicht besonders. Wir haben dann noch mal einiges am Set-Up geändert, was wir zwischen P3 und dem Qualifying nicht mehr ausprobieren konnten und es hat funktioniert. Zudem glaube ich, dass mir die sinkenden Streckentemperaturen ein bisschen entgegen gekommen sind.

Abgekämpft aber glücklich: Bruno Senna konnte in Sao Paulo überzeugen, Foto: Sutton
Abgekämpft aber glücklich: Bruno Senna konnte in Sao Paulo überzeugen, Foto: Sutton

Wie war das Qualifying selbst?
Bruno Senna: In Q1 habe ich noch keine richtige Runde zusammengebracht, da habe ich vielleicht zu viel gewollt. Ich bin nicht nervös geworden, habe meinem Ingenieur gesagt, dass das Auto passt und ich nur alles zusammenkriegen muss - und das hat ja dann in der Runde in Q2 auch geklappt. Ich hätte eigentlich wirklich nicht gedacht, dass wir die Top-10 schaffen könnten. Das ist mehr, als wir erwartet haben. Wir stehen vor einigen Autos, die eigentlich schneller sind als wir - das ist ein gutes Gefühl.

War die Runde perfekt?
Bruno Senna: Sie war schon wirklich sehr gut, das hatte ich im Gefühl. Aber als ich auf meinem Display die Zeit gesehen habe, die Verbesserung zu vorher - 1,1 Sekunden - da habe ich das erst einmal gar nicht wirklich glauben können. Ich dachte, die Anzeige übertreibt mal wieder - das tut sie nämlich manchmal ein bisschen. Aber es hat gestimmt.

Im Q3 hattest du keine neuen Reifen mehr?
Bruno Senna: Ja, wir sind - im Nachhinein leider - in Q2 noch einmal rausgefahren, um die Zeit absichern zu können. Da hatte der Reifen zwei Runden drauf und war nicht mehr optimal. Aber was soll's - es ist so auch ein tolles Ergebnis.

Wie seht ihr von der Abstimmung her aus?
Bruno Senna: Eher Richtung Regen, der ja angesagt ist…

Was wäre dir für das Rennen an sich lieber? Trocken oder Regen?
Bruno Senna: Lieber Regen, weil wir sonst von hinten wahrscheinlich noch mehr Druck bekommen - im Regen ist da mehr möglich. Aber das ist andererseits natürlich auch immer eine Lotterie. Das kann uns in die Hände spielen, aber es kann natürlich auch schiefgehen. Ich hoffe auf ersteres.

So ganz euphorisch wirkst du gar nicht - noch voll im Arbeitsmodus?
Bruno Senna: Ja, auf jeden Fall. Solange das Rennen nicht vorbei ist, ist es wichtig, voll konzentriert zu bleiben. Danach kann man dann weiter sehen.