Wenn ich jetzt beim letzten Rennen der Saison eine kleine Bilanz ziehe, dann fällt die insgesamt doch positiv aus. Leider haben wir in den letzten vier Rennen doch einige technische Defekte gehabt, durch die ich sehr viele mögliche Punkte verloren habe. Aber mit meiner persönlichen Leistung im Gesamtjahr bin ich schon ziemlich zufrieden. Insgesamt kann ich sagen, dass das Auto jetzt viel besser ist - das Team hat sich sehr gut entwickelt, wir haben gut gearbeitet, sind schneller geworden und es sieht auch für nächstes Jahr gut aus.

Was meine eigene Zukunft angeht, glaube ich nicht, dass diese Ausfälle mir wirklich geschadet haben. Das Team sieht ja schon sehr genau, dass das alles nicht in meiner Verantwortung liegt. Ich kann aber natürlich nicht für das Team entscheiden, ich kann nur immer versuchen, mein Bestes zu geben und was dann passiert, passiert - das kann ich nicht mehr beeinflussen. Natürlich wäre es besser, wenn es die Probleme nicht gegeben hätte, denn dann hätten das Team und ich viel mehr Punkte. Aber wie gesagt, das Team sieht das schon und es ist ja auch normal - jeder versucht, immer sein Bestes zu geben, aber manchmal passieren solche Dinge eben. Wenn ich selbst einmal Fehler mache, dann gebe ich das ja auch zu - aber in letzter Zeit war ich mit meinen Leistungen eigentlich wirklich zufrieden.

Ich bin im Qualifying und auch in den Rennen gut gefahren. Ab und zu hatte ich in diesem Jahr auch einmal eine Strategie, die dann nicht so gut funktioniert hat - auch in Rennen, wie zum Beispiel in Kanada, wo ich ja im Qualifying schneller war als Jaime, der aber dann durch eine sehr gute Strategie dort sehr viele Punkte geholt hat. Sicher ist er auch sehr gut gefahren und war sehr gut unterwegs - aber ich schaue eigentlich gar nicht so sehr auf ihn. Ich versuche, meine Sache durchzuziehen und wenn das passt, dann bin ich zufrieden - wenn nicht, dann probiere ich, die Gründe zu verstehen und entsprechend weiterzuarbeiten.

Toro Rosso hat die Qual der Wahl, Foto: Sutton
Toro Rosso hat die Qual der Wahl, Foto: Sutton

Was eine Entscheidung für 2012 angeht, denke ich, dass sie bald fallen wird - es hieß ja immer nach Saisonende. Ich mache mir da im Moment aber auch gar nicht so viele Sorgen - ich bin ein Red-Bull Fahrer und ich weiß, dass Red Bull eine gute Lösung für mich finden wird. Und wenn meine Resultate passen, auch hier noch einmal, dann sollte das kein Problem sein. Dieses Wochenende hier in Interlagos wird für uns ja noch einmal sehr wichtig, weil wir gegen Sauber ja noch den siebten Platz in der Konstrukteurs-WM erreichen können. Von einigen wird das ein bisschen zum schweizer Duell hochgespielt, aber ich sehe das überhaupt nicht so, das ist für mich kein Thema. Ich versuche einfach nur, das Beste für unser Team herauszuholen.

Wenn es gut läuft, bin ich sicher, dass wir Sauber schlagen können. Wir haben hier auch wieder ein paar kleinere, neue Dinge, vor allen in Bereichen, die man dann auch schon für 2012 nutzen kann. Die Strecke mag ich auch recht gerne, sie ist recht kurz, die Zeitunterschiede sind immer sehr gering - das heißt, man muss wirklich immer alles perfekt hinbekommen, weil ein Zehntel schon leicht zwei, drei Plätze ausmachen kann. Das ist für den Fahrer natürlich eine besondere Herausforderung, immer am absoluten Limit zu sein. Außerdem mag ich die Atmosphäre, man ist sehr nahe an den Fans dran und die Stimmung ist immer ganz toll, vor allem am Sonntag - deswegen freue ich mich auch schon sehr auf das Rennen.