Schon seit im Dezember 2009 bekannt wurde, dass Michael Schumacher und Nico Rosberg bei Mercedes GP Teamkollegen werden würden, wurde über deren Verhältnis spekuliert. Von Abneigung, über Respekt, bis hin zu Freundschaft gab es die verschiedensten Ansätze. In Abu Dhabi gipfelte die Situation in einem sehr engen Duell in der ersten Kurve, das beiden Piloten das Rennen zerstören hätte können.

Nun war von vielen Seiten von aufkeimenden Spannungen die Rede. Davor hat Teamchef Ross Brawn aus speziellen Gründen aber keine Angst. "Ich denke nicht, dass sie aufkommen, ich denke, sie waren immer da", verriet der Brite, der weiß, was er seinen Fahrern mit auf den Weg geben muss. "Du sagst zu den Jungs: wir werden hier alle zusammen als ein Team arbeiten und du musst die richtige Balance finden."

Manöver war recht aggressiv

Seiner Meinung nach hätten sowohl Schumacher als auch Rosberg in Abu Dhabi nicht gegen diesen Grundsatz verstoßen. "Wenn ich irgendwann fühlte, ein Fahrer wäre dem anderen gegenüber unverschämt, würden wir sicher darüber reden, aber nach Abu Dhabi wurde nichts gesagt, denn kein Fahrer war aufgebracht darüber, was der andere getan hatte", schilderte Brawn, der aber auch zugab, dass das Manöver der beiden recht aggressiv war. Doch das stört niemanden. "Sie können frei fahren und ich hoffe, es läuft so weiter."

Michael Schumacher und Nico Rosberg treffen sich oft auf der Strecke, Foto: Mercedes GP
Michael Schumacher und Nico Rosberg treffen sich oft auf der Strecke, Foto: Mercedes GP

Im Rennen ist das auch oft der Fall, denn die beiden treffen sich regelmäßig auf der Strecke. "Im Moment sind unsere Fahrer im Rennen recht ausgeglichen positioniert, aber Nico ist besser im Qualifying", gab auch Brawn bei Autosport zu. Deshalb denkt der Brite, dass Schumacher genau an diesem Bereich arbeitet und versucht, sich dort zu verbessern.

Gleichzeitig nahm er Schumacher, mit dem er schon bei Benetton und Ferrari zusammenarbeitete, in Schutz. "Es hat bei ihm eine Weile gedauert sich einzuleben und vielleicht erwarteten wir, unvernünftiger Weise, dass er hineingeht und dort wieder anfängt, wo er aufhörte", sprach Brawn aus, was nicht nur Fans sondern auch Medienvertreter im Dezember 2009 dachten, als Mercedes die Verpflichtung des siebenfachen Weltmeisters bekanntgab. "Aber besonders seine Rennleistung in diesem Jahr war ermunternd und ich sage ständig, wenn wir ihnen ein Auto geben, können sie beide Rennen gewinnen."