In der Formel 1 geht es nicht nur um Siege und Prestige, sondern auch um viel Geld. Die Weltmeistertitel sind längst vergeben - Sebastian Vettel stand bereits fünf Rennen vor Schluss als Doppelweltmeister fest. Ein Rennen später holte sich Red Bull Racing den Titel in der Konstrukteurswertung. Doch hinter Vettel in der Fahrerwertung und Red Bull Racing in der Konstrukteurswertung sind noch nicht alle Plätze vergeben.

McLaren, Ferrari und Mercedes GP haben die Plätze zwei bis vier sicher, zwischen Platz fünf und acht sind die Positionen jedoch noch nicht fix bezogen. Lotus Renault GP liegt zwar 15 Punkte vor Force India, doch der fünfte Platz gehört dem Rennstall von Eric Boullier theoretisch noch nicht zu 100 Prozent. Gleiches gilt für Verfolger Force India.

Der indische Rennstall befindet sich seit Saisonmitte in bestechender Form und hofft in Brasilien auf ein Chaosrennen, um Lotus Renault GP noch abzufangen. "Renault ist nicht zu weit vor uns, wobei es ein ungewöhnliches Rennen und Glück bräuchte, damit wir sie noch einholen. Wir müssen dort weitermachen, wo wir in Abu Dhabi aufgehört haben, also hoffentlich wieder beide Autos in den Punkten. Das wäre ein toller Weg, um die Saison zu beenden", gibt Force India-Fahrer Paul di Resta die Parole aus.

Force India ist der siebte Platz so gut wie sicher

Dass Sauber die 15 Punkte Differenz zu Force India in Brasilien wird wettmachen können, scheint wenig wahrscheinlich - aber unmöglich ist es nicht. "Ich werde alles daran setzen, dass wir zum Schluss ein positives Resultat einfahren können", gibt sich Kamui Kobayashi kämpferisch. Dabei muss sich Sauber eher nach hinten orientieren, denn dort droht Gefahr von Toro Rosso. Das Team machte zuletzt mit einigen guten Ergebnissen auf sich aufmerksam und liegt vor dem Saisonfinale nur einen Punkt hinter Sauber zurück.

Kann Sauber die Angriffe von Toro Rosso abwehren, Foto: Sutton
Kann Sauber die Angriffe von Toro Rosso abwehren, Foto: Sutton

Beide Teams werden in Brasilien alles daran setzen, vor dem Konkurrenten ins Ziel zu kommen. Auf dem Papier sollte Toro Rosso die besseren Karten haben, speziell aufgrund des angeblasenen Diffusors, der in den langgezogenen, mittelschnellen Kurven von Vorteil sein kann. Sauber hat mit Blick auf das eigentlich von der FIA für den Sommer angekündigte Verbot der Aerodynamikhilfe auf dessen Entwicklung verzichtet und könnte nun ins Hintertreffen geraten.

Der Aufwärtstrend von Force India könnte Sauber allerdings in die Karten spielen. Die ersten acht Plätze sind im Normalfall an die Piloten aus den vier Top-Teams vergeben. Wenn Force India hinter den großen vier auch in Brasilien beide Autos in die Punkte bringt, wäre Sauber der siebte Platz sicher. Das würde für das Team aus Hinwil um die vier Millionen Euro zusätzlich bedeuten.