McLaren hat zum Ende der Saison hin kräftig auf Red Bull aufgeholt und ist dem dominanten Team der Saison inzwischen mindestens ebenbürtig. Doch die Rehabilitation kommt zu spät, denn die Titel sind längst vergeben. Beim großen Finale in Interlagos rechnen sich die Briten gute Chancen auf den siebten Saisonsieg aus. "Das Auto sollte in Brasilien konkurrenzfähig sein", glaubt Jonathan Neale. "Es ist immer ein guter Ruck, die Saison gut zu beenden." Große Updates wird der MP4-26 in diesem Jahr allerdings nicht mehr erleben. "Unser Hauptfokus liegt jetzt auf kommender Saison", so Neale.

2012 soll es dem Traditionsstall nicht mehr passieren, dass Red Bull in Form von Sebastian Vettel schon nach ein paar Rennen wegzieht und damit eine Vorentscheidung in der Meisterschaft trifft. "Wir müssen einfach schnell starten und nicht das ganze Jahr damit verbringen, uns zu finden", erklärt Neale den Plan der Briten. "Es liegt einfach an uns, einen besseren Job zu machen (als Red Bull)." Das Weltmeister-Team habe sich laut dem McLaren-Geschäftsführer in den vergangenen Jahren eine gute Position geschaffen - allerdings könne es auch schnell anders laufen.

"Jeder, der den Sport seit ein paar Jahren verfolgt, hat Teams erlebt, die ein paar Jahre lang ganz oben stehen und dann nachlassen", erinnert sich Neale an diverse Teams zurück. "Das hängt nicht immer mit Regeländerungen zusammen. Manchmal wird man einfach eingeholt oder die Technologie ändert sich. In der kommenden Saison bleiben die Regularien in der Formel 1 größtenteils erhalten, doch mit dem Verbot des angeblasenen Diffusors müssen sich die Teams wieder hinters Zeichenbrett klemmen. "Natürlich haben wir den Anspruch, an der Spitze zu sein", macht Neale deutlich. "Das gilt auch Ferrari, doch man würde nie dagegen wetten, dass Red Bull stark sein wird."