"Massiv, Massiv", so bezeichnet Renault-Teamchef Eric Boullier die Auswirkungen des bevorstehenden Namenswechsels zu Lotus. Da der Namensstreit mit dem Team Lotus nun endlich beendet ist, sieht er für die Zukunft zahlreiche Möglichkeiten, die seinem Rennstall nach vorne helfen sollten. Denn wenn Renault 2012 endlich Lotus heißt und das Team Lotus dann den Namen Caterham trägt, wird es endlich eine klare Identifikation für die Mannschaft geben, die vor allem auch bei der Suche nach Sponsoren eine große Hilfe sein dürfte.

"Wir haben jetzt eine ordentliche Identität, wir wissen, wer wir sind", sagte Boullier. "Wir haben keine Geschichten über Lotus, Renault, Genii und darüber, wie viele Anteile, Optionen und so weiter es gibt - es ist jetzt klar. Es ist klar, dass viele, viele Sponsoren, mit denen wir gesprochen haben und die für 2011 im Plan waren, zurückgezogen haben oder die Gespräche sogar abgelehnt haben, weil es diese Namenssache gab. Jetzt können wir die Gespräche neu beginnen und ich muss sagen, es geht in eine sehr konstruktive Richtung, um unsere Zukunft zu sichern."

Kein Bullshit mehr

Das Projekt mit Lotus sei jetzt auch viel größer und Boullier hoffte, dass in dieser Richtung bald etwas bekanntgegeben wird. "Alles wird sich ändern. Der ganze Bullshit, den wir über Gerüchte und die Finanzen gehört haben, das Blabla... Genii ist jetzt zwei Jahre bei diesem Team am Ruder und wir haben mehr Leute als vor zwei Jahren, wenn wir nach zwei Jahren also die Rechnung bezahlen, dann bedeutet das, wir sind engagiert und sie können sich finanziell engagieren. Jetzt sieht die Zukunft vor, den nächsten Schritt zu machen. Die Marke Lotus, die aus der gleichen Familie wie Lotus Cars kommt, hat das gleiche Geschäftsmodell wie Ferrari und das gleiche Geschäftsmodell wie McLaren, daher ist es absolut legitim, in der Formel 1 zu sein", betonte Boullier.

Für den Teamchef ist die Unterstützung der Group Lotus und ihres Mutterkonzerns Proton auch ein Zeichen für eine sicherere Zukunft des Rennteams. "Lotus Cars ist vielleicht viel kleiner als Renault, aber es ist Teil eines Unternehmens, das riesig ist und das noch größer sein kann, wenn man das globale Bild betrachtet. Proton ist ein staatliches Unternehmen, das ist also anders als Renault, es könnte auf bestimmte Weise größer sein als andere. Ein Autohersteller wie Renault hat sich entschieden, auszusteigen und sich auf die Strategie des Motorenlieferanten zu verlegen - wenn man sich das Feld ansieht, hat man abgesehen von Mercedes jetzt kleine, private Firmen. Ferrari ist nicht groß, McLaren ist nicht groß und je weiter man die Boxengasse runtergeht, desto kleiner wird es. Es macht also Sinn, ein Lotus-Team im Feld zu haben, das das gleiche Geschäftsmodell hat wie die anderen."