Das Rennen in Abu Dhabi endete für Sebastian Vettel zwar früh und enttäuschend, doch Red-Bull-Teamchef Christian Horner musste den Deutschen dafür loben, was für einen Teamgeist er nach seinem Ausscheiden zeigte. Denn er zog sich nicht einfach zurück, sondern kam nach einer kurzen Analyse an die Boxenmauer, um sich dort einzubringen. Für Horner war das ein Zeichen dafür, warum der Weltmeister zu den besten Fahrern des Feldes gehört. "Ich denke, das ist Teil dessen, wer er ist", erklärte der Brite.

Vettel sei wie ein Schwamm für Informationen, fuhr er fort. "Er sah eine Möglichkeit, seinem Teamkollegen mit seiner Erfahrung zu helfen und er sah auch eine Chance, einmal zu erleben, wie es an der Boxenmauer zugeht und wie wir Entscheidungen im Rennen treffen. Für solche Dinge ist er wie ein Schwamm. Er will verstehen und jeden Ratschlag und Hilfe beisteuern, die er kann", meinte Horner. Dass Vettel trotzdem tief enttäuscht war, konnte der Teamchef verstehen, doch er kündigte an, dass man nun eben alles versuchen werde, um beim Saisonfinale in Brasilien noch einen Sieg zu holen.

Er hatte alles richtig gemacht

"Das ganze Team war frustriert, denn wir waren in einer tollen Position, das Rennen zu gewinnen. Seb machte im Qualifying einen tollen Job, eine der besten Runde seiner Karriere, um diese Pole Position zu holen. Er hatte alles richtig gemacht, er hatte den Start gemeistert, es in die erste Kurve hinein komfortabel in Führung geschafft und es war echtes Pech, dass er so aufgeben musste. Also war er natürlich enttäuscht, aber er wollte nicht eilig die Strecke verlassen. Er bliebt da, um dem Team und seinem Teamkollegen zu helfen. Er ist aber entschlossen, die Saison mit einem Highlight zu beenden und ich bin mir sicher, in zwei Wochen in Brasilien werden wir zurückschlagen", betonte Horner.

Abu Dhabi war für Red Bull jedenfalls eine Erinnerung, dass man sich eines Sieges nie zu sicher sein darf. Aus diesem Grund habe man auch jeden Sieg so ausgiebig gefeiert, meinte der Teamchef weiter. "Grands Prix zu gewinnen, ist extrem schwierig. Alles muss passen und es war eine großartige Saison für das Team. Dass wir bislang elf von 18 Rennen gewonnen haben, alle außer einer Pole Position geholt haben, drei Rennen vor Schluss beide Weltmeisterschaften sicher hatten, das war einfach ein unglaubliches Jahr. Es wäre toll gewesen, hier unsere ungeschlagene Serie fortzusetzen, aber leider sollte es durch den Plattfuß nicht sein."