Der Teamkollege ist immer der Erste, den es zu schlagen gilt. So lautet einer der bekanntesten Stehsätze aus der Motorsportwelt. Bei Mercedes GP ist er momentan aber anscheinend nicht so wichtig, denn Michael Schumacher und Nico Rosberg konzentrieren sich lieber darauf, mit dem Team nach vorne zu kommen, statt sich gegenseitig zu besiegen. So meinte Schumacher in Abu Dhabi auf die Frage, ob er den fünf Punkte vor ihm liegenden Rosberg in der Fahrer-WM noch besiegen kann und will: "Ich wäre lieber vor ihm als hinter ihm. Ist es auf unseren Positionen wichtig? Nein."

Bei Rosberg war es nicht viel anders. Er wollte beim Start in Abu Dhabi nicht darauf achten, dass sein Teamkollege in der gleichen Reihe steht, sondern einfach nur nach vorne schauen. "Mein Ziel ist es, morgen Massa zu schlagen. Er ist auf der schmutzigen Seite und ich auf der sauberen Seite, also habe ich gute Chancen, ihn am Start zu kriegen. Wenn nicht, dann versuche ich es später, das ist mein Ziel", meinte er. "Natürlich schaue ich auch, was Michael tut, aber mein Ziel ist es, Massa zu schnappen."

Ob das auch für andere Fahrer und Teams so gilt, wird sich am Sonntag zeigen. Denn die Ferrari und auch die Force India werden ebenfalls aus der gleichen Reihe starten, was Schumacher durchaus interessant fand. Er gab aber zu bedenken, dass sich in der Startphase jeder selbst der nächste ist. "Es ist ein interessanter Zufall, dass drei Teams hintereinander in der gleichen Reihe stehen. Letztendlich ist es beim Start und in der ersten Runde aber egal, wer neben dir steht. Man will Positionen gutmachen, das ist das wichtigste", sagte der Rekordweltmeister, der dank KERS, DRS und der Reifen für Sonntag ein spannenderes Rennen erwartete als in den vergangenen Jahren.