Lange wurde gemutmaßt, dass es für Mark Webber keine Alternativen zu einer Vertragsverlängerung mit Red Bull gegeben hätte. Dieser Annahme widersprach der Teamkollege von Sebastian Vettel bereits vor einigen Wochen energisch. Webber erklärt, dass sich eine ganze Reihe von Formel-1-Rennställen bei ihm in Hinblick auf 2012 gemeldet hätten. Darunter sei auch Renault gewesen, verrät der 35-jährige Australier.

"Sie suchen Erfahrung und ich kann sie bieten. Ich habe ihnen dann aber doch mitgeteilt, dass ich bei Red Bull bleiben werde", beschreibt Webber den kurzen Flirt mit dem Team von Eric Boullier. Lotus Renault ist somit ganz offensichtlich auf der Suche nach einem erfahrenen Teamleader. Es herrscht demzufolge weiterhin große Unsicherheit darüber, ob Robert Kubica nach seinem schweren Rallye-Unfall im Februar in der nächsten Saison überhaupt wird fahren können.

Kein Team mehr nach Red Bull

Mark Webber muss sich allerdings die Frage stellen, ob er bei Lotus Renault womöglich bessere Perspektiven gehabt hätte als bei Red Bull, wo Sebastian Vettel als nunmehr zweifacher Weltmeister Webber derzeit den Rang abläuft. Der Australier geht in Zukunft weiterhin davon aus, mit Vettel gleichgestellt zu sein.

Seine diesjährigen Probleme führt Webber auf die Reifenumstellung auf Pirelli zurück. "Ich verstehe die Reifen inzwischen besser", beteuert Webber. "Aber die Saison ist gelaufen. Ich gehe aber davon aus, dass es möglich sein wird, die nächste Saison auf einem höheren Niveau zu beginnen", hofft Webber. Ein guter Saisonstart würde seiner Ansicht nach den Unterschied ausmachen.

Falls dies nicht der Fall sein sollte, schließt der lange Australier einen kompletten Rückzug aus der Formel 1 nicht aus. Webber ist in der Formel 1 im Laufe der Jahre von Teams mit weniger Ressourcen zum Weltmeister-Team von Red Bull aufgestiegen. Den umgekehrten Weg möchte er in Zukunft nicht gehen. "Von Red Bull aus gehe ich nach Hause zurück und nicht zu einem kleineren Rennstall. Wenn ich Red Bull verlasse, dann mache ich also etwas anderes, als Rennen in der Formel 1 zu fahren", blickt Webber in die Zukunft.