Während die Top-Teams ihre Entwicklung bereits auf die 2012er-Boliden fokussiert haben, versucht Virgin noch zu verstehen, was mit dem aktuellen Auto nicht stimmt. Dazu wird diese Woche der Bolide im Windkanal getestet. "Es gab eine kleine Verspätung wegen der Kalibrierung, aber in diesem Moment müsste das Auto im Windkanal sein - das hoffe ich zumindest", erzählte Timo Glock.

Das Team hofft aus dem Test neue Erkenntnisse auch in Hinblick auf 2012 zu erfahren. "Man braucht einen Standpunkt, sonst geht man mit null in die Entwicklung des neuen Autos. Man muss mit irgendwas anfangen, vor allem muss man verstehen, was falsch läuft", erklärte der Deutsche. Das Hauptaugenmerk liegt bei Virgin vor allem auf der Aerodynamik. Auch wenn es von den Top-Teams keinerlei Informationen gibt, schätzt Glock, dass allein Red Bull Racing 110 bis 120 Aeropunkte mehr als Virgin hat.

Angeblasener Diffusor als Ass im Ärmel

"Der Red Bull nimmt mir pro Kurve drei Wagenlängen ab", weiß Glock. Zudem besitzt die Konkurrenz, darunter auch Team Lotus mit dem angeblasenen Diffusor ein weiteres Ass im Ärmel. "Ich weiß nicht, ob der Diffusor den ganzen Abstand zu Lotus ausmacht, aber er bringt extrem viel. 2010 waren es sieben Zehntel, jetzt sind es vielleicht noch mehr. Aber wir haben nicht die Kapazitäten für das System", so Glock. 2012 rückt auch noch HRT mit KERS an.

"Das beunruhigt mich nicht, denn KERS macht drei Zehntel aus. Aber aufgrund der Aerodynamik sind wir vier Sekunden weg, deshalb haben wir unser Hauptaugenmerk darauf gelegt. Wir haben zwar über KERS diskutiert, aber wir haben uns für diesen Weg entschieden und das ziehen wir jetzt durch", stellte der Deutsche klar.