Im Zuge der Finali Mondiali, dem traditionellen Saisonabschluss für Ferrari, war es Zeit, eine Bilanz zu ziehen, obwohl in der Formel 1 eigentlich noch zwei Rennen ausstehen. Und diese Bilanz fiel einigermaßen ernüchternd aus, konnte die Scuderia ihre eigenen, hoch gesteckten Ziele doch nicht erfüllen. Lediglich einen Sieg konnte die Traditionsmarke verbuchen, in der Konstrukteurs-Wertung wird es lediglich Rang drei geben und auch in der Fahrer-Weltmeisterschaft wird es noch schwierig, den zweiten Platz von Jenson Button zu holen.

Dementsprechend verbissen blickte der Hersteller auf die Saison 2012, wenn es endlich wieder Erfolge geben soll. "Wir sind eindeutig nicht zufrieden, wie wir das schon oft gesagt haben", erklärte Teamchef Stefano Domenicali. In den letzten zwei Rennen sei es nun das Ziel, wieder auf das Podest zu fahren und Fernando Alonso irgendwie noch auf den zweiten Platz in der Fahrer-WM zu bringen. Dafür müsste der Spanier zumindest 13 Punkte mehr machen als Button, wenn er zwei Mal gewinnt. Gelingen keine zwei Erfolge, bräuchte Alonso aus den letzten beiden Rennen 14 Punkte mehr als der Brite, da der McLaren-Pilot sonst bei mehr Siegen halten würde.

Für Comeback 2010 bezahlt

"In Maranello arbeitet derweil jeder daran, ein Auto zu bauen, dass nächste Saison von Beginn an konkurrenzfähig ist. Dann können wir, wie wir alle wissen, nur ein Ziel haben, das ist der Sieg", betonte Domenicali und verwies darauf, dass bei den letzten Rennen bereits einige Ideen und Teile ausprobiert wurden - darunter etwa der neue Vorderflügel, der durch seine Red Bull ähnliche Biegsamkeit auffiel. Auch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo konnte nicht mit besonders großer Freude auf 2011 zurückblicken. "Es war ein schwieriges Jahr in der Formel 1, wo wir vielleicht für unser tolles Comeback im Jahr 2010 bezahlt haben. Über allem hatten wir aber nicht das Auto, das ich, das Team und all unsere Fans wollten", meinte er.

Ein Highlight konnte die Ferrari-Familie trotzdem ausmachen, das war der Sieg von Alonso in Silverstone, 60 Jahre nachdem Froilan Gonzalez an gleicher Stelle den ersten Triumph in der Königsklasse für die Scuderia gefeiert hatte. "Wir können auch stolz darauf sein, dass Ferrari von 1997 bis heute, mit nur wenigen Ausnahmen, immer ein WM-Anwärter war und den Titel entweder gewonnen oder bis zur letzten Runde darum gekämpft hat. Das war in einer Phase, in der unsere Haupt-Konkurrenten, sei es Williams, dann McLaren, Renault und jetzt Red Bull, immer gewechselt haben", erklärte Montezemolo noch.