Lewis Hamilton nimmt es nicht leicht, wenn er Fehler macht, mittlerweile ist er sogar sehr hart zu sich, wenn es darum geht, dass er etwas falsch gemacht hat. Beinahe zu hart, glaubt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. Der Brite hat seinem Piloten auch schon klar gesagt, dass er mit sich selbst nicht so hart ins Gericht gehen soll, nur weil es aktuell nicht für ihn läuft. Denn Whitmarsh ist überzeugt, Hamilton wäre aktuell zu selbstkritisch.

"Ja, das tue ich. Ich habe ihm das mehrmals gesagt. Ich habe gesagt: 'Entschuldige dich nicht, du bist ein Rennfahrer. Wenn du einen Fehler machst, akzeptiere ihn, lerne daraus und mach weiter.' Er ist sehr analytisch. Er will unbedingt den bestmöglichen Job machen. Er ist viel zu hart zu sich selbst. Ich kenne Lewis seit langer, langer Zeit und er war so, seit er Kart gefahren ist. Er hat sich selbst gesteinigt. So ist er, so ist seine Psyche und so motiviert er sich", meinte Whitmarsh.

Es geht aufwärts

Trotzdem sah er bei Hamilton einen leichten psychologischen Aufwärtstrend in Indien, nachdem der Weltmeister von 2008 in Korea noch ganz in sich gekehrt wirkte - was einige vor allem daran festmachen wollten, dass er sich von seiner Freundin getrennt hatte. Für Whitmarsh war die Körpersprache Hamiltons in Indien viel stärker als bei den Rennen davor. "Ich dachte, es würde hier ein gutes Rennen werden. Er hat noch immer alle Fähigkeiten. Er hat sich beim vorigen Mal fantastisch qualifiziert und ein tolles Rennen gefahren und hier fuhr er auch ein tolles Qualifying", erklärte der Teamchef.

Im Rennen gab es dann zwar wieder einmal ein Aufeinandertreffen mit Felipe Massa, doch Whitmarsh war überzeugt, dass sich für Hamilton bald alles zum Besseren wenden kann. "Es hat sich nicht schnell genug für ihn gewendet, auch nicht für mich oder irgendwen von uns, aber es könnte sich ändern und er könnte in Abu Dhabi einen brillanten Auftritt hinlegen und dann eine neue Geschichte schreiben." Inwiefern das Privatleben Hamiltons eine Rolle bei den Auftritten auf der Strecke spielen könnte, darüber wollte Whitmarsh nicht reden. "Er ist ein professioneller Rennfahrer in diesem Team und ich werde meine Kommentare nur zu ihm als professioneller Rennfahrer abgeben."