Vitantonio Liuzzi hatte sich seinen Suzuka-Auftritt sicher etwas anders vorgestellt. Seinen extra für den Grand Prix angefertigten Spezial-Helm mit Grußbotschaft an das von den jüngsten Katastrophen im Land zuletzt stark gebeutelte japanische Volk, bekamen die Zuschauer bisher kaum zu sehen. Liuzzi absolvierte am Freitag und Samstag zusammen gerade einmal magere 14 Runden - der Motor seines F111 will einfach nicht laufen. "Es war ein grauenhafter Start in dieses Wochenende. Gestern konnte ich nur vier Runden fahren, heute Vormittag waren es gerade einmal acht", erklärte der HRT-Pilot frustriert.

Im Qualifying kamen dann lediglich zwei Installations-Umläufe hinzu - für eine gezeitete Runde reichte es nicht. Die Konsequenz ist der 24. und letzte Startplatz für das Rennen am Sonntag. "Das ist nicht gerade positiv und wirklich eine Schande", meinte der 30-Jährige, der hinzufügte, dass sich die wenigen Runden, die er abspulen konnte, noch nicht einmal so schlecht angefühlt hätten. "Das hier ist eines der besten Rennen der Meisterschaft und die Atmosphäre ist toll - ich hoffe also wir können das hinter uns lassen und morgen einen guten Grand Prix haben", so Liuzzi in Bezug auf seine Schwierigkeiten.

Ricciardo fuhr am Limit

Der Lichtblick fürs Team: Besser lief es immerhin bei Liuzzis Teamkollege Daniel Ricciardo. "Für mich war das keine schlechte Session", freute sich der Australier nach dem Zeittraining. Das Rennen wird das Talent aus dem Hause Red Bull vom 22. Startplatz aus in Angriff nehmen. "Ich bin das heute ganz gut angegangen und habe getan, was ich zu tun hatte. Im Qualifying muss man zu 100% angreifen und das habe ich definitiv gemacht. An einigen Stellen bin ich so sogar etwas zu weit herausgekommen, mehr als ein Zehntel habe ich dabei aber nicht verloren - für unsere Rivalen hätte das also ohnehin nicht gereicht", glaubte der 22-Jährige.

"Ich bin zufrieden, weil die Balance des Autos so gut war, wie nie zuvor an diesem Wochenende. Die Konkurrenz hat sich allerdings auch verbessert, also müssen wir weiterarbeiten", so Ricciardo, der anfügte: "Nun ist es Zeit, sich auf das Rennen zu konzentrieren - ich will eine gute Leistung abliefern." Solche Worte freuen mit Sicherheit auch Teamchef Colin Kolles, dem jedoch Liuzzis Schwierigkeiten Kopfschmerzen bereiteten. "Es war wieder ein Tag mit Höhen und Tiefen. Das ist bei weitem nicht ideal, aber ich hoffe, dass er die Probleme mit seiner Erfahrung wettmachen und ein gutes Rennen fahren kann", sagte der Deutsche.