Sebastian Vettel, lange nichts und dann der Rest - so ließe sich das Qualifying in Singapur bildhaft beschreiben. Dessen ist sich auch Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali bewusst. "Das Qualifying spiegelt die WM wieder", sagt der Italiener. "Es gibt einen Fahrer und ein Auto, das unschlagbar ist - danach kommen vier Fahrer, die um Hundertstel kämpfen, und zwar die Vier, die auch um Platz 2 in der WM fahren."

Fernando Alonso war im Qualifying in Singapur der Langsamste dieses Verfolger-Quartetts. "Natürlich sind wir etwas enttäuscht, aber Fernando war nah an der ersten Reihe dran", so Domenicali. Der Spanier zeigte sich mit dem Qualifying ebenfalls zufrieden. "Es hätte meine beste Q3-Runde des Jahres werden können", sagte er. "Ich gab 120%, ging in einigen Kurven Risiko ein, denn nur so konnte ich auf eine Topplatzierung hoffen."

Strategie entscheidet das Rennen

Mit einer normalen Runde hätte er das gleiche Ergebnis einfahren können, allerdings mit einer halben Sekunde statt weniger als einem Zehntel Rückstand auf die McLaren-Fahrer. "Es gibt keinen Grund zu sagen, dass wir Pech gehabt hätten", betont Alonso. "Ich bin überzeugt, dass ein Podestplatz noch in Reichweite liegt."

Als Grund dafür gibt der Spanier an, dass Ferrari im Renntrimm normalerweise schneller ist. "Es gibt keinen Grund, warum dies hier nicht so sein sollte", glaubt er. "Wir werden versuchen, am Start einige Plätze gutzumachen, wobei der Weg in die erste Kurve sehr kurz ist."

Danach hänge alles von der Strategie und dem Reifenabbau ab, auch die Zuverlässigkeit spiele auf der bremsenmordenden Strecke eine Rolle. "Es wird viele verschiedene Strategien geben, es ist nicht klar, welche Reifenmischung die Beste ist, wenn wir die richtigen Entscheidungen im richtigen Moment treffen, haben wir eine Chance aufs Podium", ist Alonso sicher. "Auch ein Rennsieg steht nicht außer Frage, aber dafür benötigen wir etwas Hilfe."