Hat Sebastian mit dieser Pole den letzten Schritt zum Titel gemacht?
Nico Hülkenberg: Vielleicht, das wird sich zeigen. Er hat natürlich die Ausgangsposition dafür geschaffen, die Festspiele gehen weiter und wieder eine dominante Vorstellung. Jetzt hat sich McLaren als härtester Verfolger herausgestellt und nicht Ferrari. Klar muss Sebastian morgen im Rennen erstmal alles umsetzen, aber ich denke, Alonso ist jetzt mehr unter Zugzwang als Sebastian.

Nico Hülkenberg ist von Sebastian Vettels Leistung beeindruckt, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg ist von Sebastian Vettels Leistung beeindruckt, Foto: Sutton

Wie macht Sebastian das, dass er immer auf den Punkt die Runden hinbekommt?
Nico Hülkenberg: Die Konstanz ist einfach enorm. Er ist jetzt im fünften Jahr seiner Karriere und konnte schon Erfahrung sammeln. Trotzdem ist es enorm, wie er es immer wieder abrufen kann, wie fast kein Zweiter.

Force India ist mit beiden Autos nicht so weit weg von Mercedes...
Nico Hülkenberg: Naja, es geht. Mercedes war schon noch einen Schritt vor uns, aber es ist nicht so schlecht für uns. Beide Autos in Q3, daher sollte es morgen auch das Ziel sein, mit beiden in die Punkte zu fahren. Doch man darf auch die Sauber nicht unterschätzen, denn Sergio Perez liegt auf Platz elf und die muss man im Rennen immer auf der Rechnung haben.

Denkst du dieses Rennen ist eines der schwierigsten des Jahres, oder sogar das schwierigste?
Nico Hülkenberg: Ja, weil es das längste ist, weil es eines der schwülsten und heißesten ist und weil man sehr viel Konzentration benötigt. Das permanente Heranfahren an die Mauer und das Abschätzen macht über die Dauer einfach müde. Man kann jetzt zwar sagen, das ist in Monaco auch so, aber da ist es nicht so schwül und das Rennen dauert nicht so lange. Es dauert dort vielleicht eine Stunde und zwanzig Minuten und hier knapp zwei Stunden, was ca. vierzig Minuten mehr bedeutet. Alles zusammen ist das Rennen einfach außergewöhnlich und hart.

Ist das Rennen dann auch dementsprechend faszinierend?
Nico Hülkenberg: Ja, ich denke schon. Kaum jemand mag Singapur nicht, denn es ist einfach ein cooles Rennen. Der andere Rhythmus, tagsüber zu schlafen und nachts zu leben. Es ist einfach etwas besonderes, da es auch das einzige Rennen im Kalender ist, das nachts stattfindet. Und solche Einzelkinder sind ja immer speziell.

Fühlt man sich als Fahrer genauso fit, wenn man im europäischen Rhythmus bleibt, oder merkt ihr, dass etwas nicht stimmt?
Nico Hülkenberg: Das hängt auch immer von der Tagesform ab. Letztes Jahr gab es Tage, an denen man sich etwas müde fühlte und an anderen war es perfekt. Die meisten Piloten sind ohnehin schon eine Woche vorher hier, um sich an den Rhythmus zu gewöhnen. Und wenn der Pilot dann mal im Auto sitzt, ist es ohnehin egal, denn dann ist so viel Adrenalin und Spannung im Körper, dass man wieder wach wird.

Wird Sebastian morgen Weltmeister?
Nico Hülkenberg: Das kann ich nicht sagen, denn ich weiß es nicht.

Wird er das Rennen morgen gewinnen?
Nico Hülkenberg: Das glaube ich schon.