In Singapur könnte Sebastian Vettel seinen WM-Titel verteidigen. Doch während sich Fahrer und Team bescheiden geben und vom Titelgewinn nicht sprechen wollen, gibt Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz offen zu: "Wir gehen davon aus, dass wir heuer einmal mehr beide Titel erreichen." Allerdings gibt Mateschitz zu bedenken, dass hinter dem Erfolg auch harte Arbeit steckt.

"Wir müssen dafür jeden einzelnen Bereich bis zuletzt weiterentwickeln und weiterführen. Abgesehen davon baut das nächstjährige Auto auf dem Entwicklungsstand am Ende der Vorsaison auf und ist so gesehen auch dann enorm wichtig, wenn man rechnerisch schon Weltmeister wäre", sagte der Österreicher. Neben der harten Arbeit sei auch Vettel der Schlüssel zum Erfolg. "Dass Sebastian zu Höchstleistungen fähig ist, wissen wir. Dass er diese mit einer derart langanhaltenden Kontinuität zustande bringt, war doch für viele überraschend. Ich halte Sebastian für einzigartig", erklärte Mateschitz.

Deshalb hat Red Bull den Deutschen auch langfristig ans Team gebunden. 2012 wird er erneut mit Mark Webber als Teamkollege an den Start gehen. Der Australier galt lange Zeit als Wackelkandidat, doch Mateschitz stärkte ihm stets den Rücken. Für ihn stellen Vettel und Webber die Wunschpaarung dar. "Ich habe die beiden einmal im Spaß mit 'Jung-Siegfried' und 'Winnetou' verglichen. Mit beiden kann man den Wettkampf gewinnen, wenn auch ihre Persönlichkeiten und Zugänge unterschiedlich sind", verriet der Red Bull-Boss.

Dass das Verhältnis zwischen beiden nach den Streitigkeiten 2010 etwas abgekühlt ist, sieht er nicht als Problem. "Der Teamkollege ist der erste und unmittelbarste Wettbewerber, den es zu schlagen gilt. Man kann also von Wettbewerb und Eigeninteressen eher sprechen als von Zusammenarbeit. So ist es auch bei Mark und Sebastian. Diese findet im Interesse des Teams fair statt, aber ohne dass sich die beiden etwas schenken", so Mateschitz in einem dpa-Interview.