Gab es zunächst nur Gerüchte darüber, sind nun eindeutige Hinweise dafür aufgetaucht, dass der Streit zwischen dem Team Lotus und der Group Lotus über die Nutzung des Namens Lotus vor einem Ende steht. Dadurch wäre auch der Weg für beide Teams frei, ihren Namen zu wechseln, wobei das Renault-Team sich womöglich ganz in Lotus umbenennen könnte und das aktuelle Team Lotus in Zukunft möglicherweise als Caterham Team AirAsia antreten wird.

Zwar sind für eine Umbenennung der Teams und Chassis auch ein paar offizielle Hürden zu nehmen, mit der Zustimmung beider Seiten dürfte das aber nicht so kompliziert werden. Demnach dürfte es 2012 dann nur mehr ein Team geben, das den Namen Lotus trägt. "Ich habe gerade im Fahrerlager gesehen, dass [Group Lotus CEO] Dany Bahar sich nett mit [Team Lotus Teamchef] Tony Fernandes unterhalten hat, also nehme ich an, es gibt eine Übereinkunft, die getroffen wurde", sagte Renault-Teamchef Eric Boullier, der die Group Lotus als Großsponsor hat.

Für wen werbe ich?

Einzige Sorge ist noch, dass die Änderung des Team- und Chassis-Namens in punkto Sponsoren und Fernsehgeldern Probleme bringen könnte. Daher wollen beide Seiten erst alles genau abklären, bevor man sich darum kümmert. Die Group Lotus hatte sich aber immer schon gewünscht, den Namen in der Formel 1 exklusiv einzusetzen und Tony Fernandes fände es für sich auch vernünftiger, seine Marken bei seinem Team zu bewerben, statt Gratis-Werbung für Lotus zu machen.

"Ich hatte immer ein Problem mit der Frage, ob wir wirklich Team Lotus sind. Ich habe immer gesagt, die Ära hat ihnen gehört, wir bringen das nun nur unter neuen Besitzern zurück. Es lag an den Fans, ob sie uns mochten oder nicht", sagte Fernandes laut Autosport. "Es war da aber auch Business dahinter. Man kann nicht einen Namen haben und den nicht zu Geld machen. Im Prinzip vermarkten wir jemand anderen. Ich denke, das ist für niemanden gut - Lotus Renault, Team Lotus oder wer auch immer. Ich habe immer gesagt, es sei von oberster Bedeutung, die Marke zu schützen und ich habe mit dem ganzen Zeug nicht angefangen."

Es kann für alle gut ausgehen

So habe er nichts zu beanspruchen gehabt, sondern die Group Lotus habe das. Doch vor Gericht hätte sie verloren. "Trotzdem haben wir immer die Tür offen gelassen und es könnte eine Win-Win-Situation für alle werden. Ich habe auch immer gesagt, ich will im Automobilgeschäft sein und das nie verschwiegen. Jetzt haben wir Caterham", sagte Fernandes. Und vielleicht auch bald eine neue Heimat, da sein Team überlegt, in das ehemalige Werk von Arrows und Super Aguri in Leafield oder nach Silverstone umzuziehen. Am liebsten wäre es Fernandes, wenn die Autos im nächsten Jahr nach Australien geschickt und bei ihrer Rückkehr dann in der neuen Fabrik empfangen werden. "Hingham wird es aber immer geben, denn wir haben dort die Verbundstoffe und wir bauen eine Technologie- und Ingenieurs-Abteilung auf."