Gerne würde Ferrari in Monza wieder gewinnen, so wie es im Vorjahr auch gelungen ist. Doch das scheint 2011 ein schwieriges Unterfangen zu werden, wie sich bei den Freitags-Trainings zeigte. Fernando Alonso brachte die Situation ein wenig zum Nachdenken, schließlich hatten Kurse mit wenig Abtrieb seinem Team im Vorjahr noch gut gelegen. "Wir waren jetzt in Belgien nicht so gut wie erwartet und hier haben wir bislang auch Probleme mit der Pace. Wir sind vielleicht nicht so schnell, wie wir wollten. Wir müssen für morgen noch etwas finden", sagte er.

Sollte sich am Samstag keine Besserung einstellen, dann werde man wohl auf eine Strecke mit mehr Abtrieb warten müssen, was ihn doch etwas wunderte. "Es ist eigenartig, wie die Dinge sich verändert haben in diesem Jahr - wie die Charakteristik des Autos sich geändert hat. Auf Strecken, auf denen wir voriges Jahr gut waren, haben wir dieses Jahr mehr Probleme. Aber eine Strecke wie Silverstone, die früher immer schwierig für uns war, lag uns dieses Jahr am besten. Warten wir ab, aber wir brauchen mehr Pace für morgen", hielt Alonso fest.

Viel Neues probiert

Fest stand jedenfalls, dass noch etwas gefunden werden kann, denn am Freitag hatte Ferrari viel probiert. Es gab neue Teile am Auto und auch die Reifen mussten ordentlich evaluiert werden. "Das ist hier in Monza nicht einfach, denn es gibt nicht viele Kurven. Um einen guten Reifentest zu machen, bräuchte man viele Runden und so viel Zeit hat man nicht. Wir wollten verstehen, wie gut wir für morgen aussehen, momentan sieht es aber so aus, als ob Red Bull, McLaren und Mercedes so stark sind, wie wir erwartet haben. Wir müssen mehr im Auto finden, damit wir gegen sie kämpfen können."

Eigentlich müsste Ferrari gegen die Konkurrenz mithalten, zumindest erwarten sich das die Fans. Dessen war sich auch Alonso bewusst. Wobei er aber feststellte, dass eigentlich überall von Ferrari erwartet wird, dass man um den Sieg mitfährt. "Das ist normal und wir wollen das auch immer umsetzen. Monza ist aber etwas Besonderes, weil die Tifosi sehr begeistert für den Sport sind. Die Geschichte der Formel 1 geht in Italien weit zurück und das spürt man, hier gibt es eine echte Motorsport-Kultur." Für Alonso ist an Monza aber auch besonders, dass man sonst nirgendwo im Formel-1-Kalender mehrmals pro Runde 340 km/h erreicht. "Alleine das Gefühl hier ist einzigartig. Nur in Monza hat man dieses Adrenalin und dieses Gefühl im Auto."