Lewis Hamilton gilt als enormes Motorsport-Talent und dass er sehr schnell Rennautos über eine Rennstrecke bewegen kann, zeigt er immer wieder. Trotzdem fragen sich viele, warum nach seinem enorm starken Einstieg in die Königsklasse, als er in seiner Debütsaison den Titel nur um einen Punkt verfehlte und er im zweiten Jahr Weltmeister wurde, nicht noch die nächste Stufe gezündet wurde. Einerseits bekam er von McLaren nicht immer das passende Auto hingestellt, andererseits schien er aber auch seine Fehleranfälligkeit nicht reduzieren zu können. Hamilton hat nun selbst eingeräumt, dass er nicht sein volles Potential abruft, wobei er aber betonen musste, dass er seinen Lebensstil, den viele als Wurzel allen Übels erachten, nicht so falsch findet.

So ist Hamilton zwar kein Partytier, das viel Alkohol trinkt, er zeigt sich aber gerne mit großen Stars, die auch seine Freunde sind und große Shows lässt er nur ungerne aus. Einige Kritiker sehen darin zu viel Ablenkung, Hamilton einfach nur einen Teil seines Ruhmes, den er genießen kann und will. "Es ist immer noch großartig, wenn man mit solchen Leuten herumhängt. Ich sehe sie nach wie vor genauso wie vor dem Zeitpunkt, als ich sie traf, auch wenn ich sie jetzt kenne. Ich bin da immer noch etwas vor Verwunderung verzaubert. Ich sehe sie genau wie vorher im Fernsehen - es ist aber eigenartig, wenn man auf das Telefon blickt und denkt: 'Ich kann den Typen anrufen.'", sagte er.

Daher verstand Hamilton auch, dass manche Leute gerne in seiner Position wären, da er das selbst gerne ist. Auf der anderen Seite musste er aber zugestehen, dass man mit viel Geld nicht alles haben kann und ihm ein paar Aspekte seines früheren Lebens abgehen. "Die sind aber nicht groß genug, um wieder ganz dorthin zu wollen. Es ist schön, sie hier und da zu erleben. Das ist ein anderer Teil der Realität, ein anderer Teil des Lebens. Es wird in Zukunft noch mehr Dinge geben, aber im Moment gibt es Wichtigeres zu tun. Ich muss die Formel-1-Karriere irgendwie auf ihre Spitze bringen, denn ich habe nicht das Gefühl, dass sie schon am Gipfel angelangt ist. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Leistungen die besten sind und darauf konzentriere ich mich am meisten."