Auch wenn die Gespräche zwischen Rubens Barrichello und Williams in Sachen Vertragsverlängerung für 2012 nach wie vor andauern, macht sich der Brasilianer keine Sorgen über seine Sportliche Zukunft. Obwohl die Gerüchteküche zu Saisonende hin schon wieder gewohnt fleißig brodelt und dank des finanziellen Hintergrunds scheinbar die Namen Adrian Sutil, Bruno Senna und Giedo van der Garde in Grove hoch gehandelt werden, bleibt Barrichello ruhig. Auf die Frage, ob es nicht sein könnte, dass er bald ohne Cockpit dasteht, antwortete der F1-Rekordmann: "Nein, das wird nicht passieren."

"Ich habe das Gefühl, dass ich auch einmal alles anzweifeln sollte. Ich muss sehen, wie konkurrenzfähig alles ist", liebäugelte der Brasilianer lieber gleich seinerseits mit einem Weggang von Williams. Gründe dafür hätte Barrichello nach der bis dato katastrophalen Saison des Traditionsteam selbstredend genügend. "Nach einem Jahr wie diesem, brauche ich etwas, das besser ist, als in meinem 20. Jahr noch einmal so zu arbeiten, wie in diesem Jahr. Ich habe aber das Gefühl, dass das Team sich verbessert und mit dem Motorenwechsel und den personellen Veränderungen und allem, kann ich wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehen", so der 39-Jährige in Bezug auf den neuen Motorendeal mit Renault und den Abgang, respektive Zuwachs, von einigen Ranghohen Teammitgliedern.

Jeden Tag Gespräche

"Ich will einfach weitermachen, weil die Leute wollen, dass ich das tue und weil sie wissen, dass ich gewinnen kann", so Barrichello. "Wäre das anders, würde ich zu Hause bleiben, auf meine Kinder aufpassen und meine Internet-Rennen gewinnen", meinte der Rekordstarter der Königsklasse, der lachend hinzufügte: "Ich habe dieses Wochenende bereits mein erstes virtuelles Rennen gewonnen - das ist großartig." Dass er nun momentan noch keinen echten Vertrag für ein echtes Renncockpit für 2012 in der Tasche habe, störte ihn bei seiner Zuversicht nicht. "Wir reden jeden Tag und müssen einfach sehen. Ich wünschte, wir hätten bereits einen Vertrag abgeschlossen, aber es dauert noch ein bisschen länger", so der Südamerikaner.

"Ansonsten gibt es nichts hinzuzufügen. Ich arbeite einfach sehr hart, um zu sehen, was wir schnellstmöglich machen können. Es ist ziemlich schnörkellos und ich glaube, das Team zieht alles in Betracht und weiß, was ich anzubieten habe", erklärte Barrichello. "Sonst kann ich wirklich auch noch nichts berichten. Ich warte noch", meinte der erfahrenste Pilot im Feld. Im Zuge des nahenden Monza-Wochenendes sei es nun eh erst einmal wichtig, sich wieder auf das sportliche Geschehen zu konzentrieren. "Es kommt ein bisschen darauf an, was wir hierfür als Team gemacht habe", sagte der Brasilianer. Besonders wichtig sei auf dem schnellen Kurs ein guter Heckflügel. "Wir sind ganz zuversichtlich, dass wir das gut hinbekommen haben. Nun müssen wir aber erst einmal abwarten und sehen", so der Williams-Fahrer.