Rein rechnerisch gesehen, könnte Sebastian Vettel seine Titelverteidigung in der Formel 1 bereits beim übernächsten Lauf in Singapur klarmachen. Doch an solche Szenarien und Zukunftsmusik möchte der Deutsche noch keine Gedanken verschwenden. Wichtig sei es nur, jetzt kühlen Kopf zu bewahren und fokussiert zu bleiben. "Wenn zweimal etwas daneben geht und jemand anders derweil gute Rennen hat, dann können sich die Dinge ganz schnell ändern", erklärte der Heppenheimer im Vorfeld zum Italien-GP in Monza.

"Wir werden also weiterhin das Maximum geben", stellte Vettel klar und warnte sein Team vor Nachlässigkeiten im Schlussspurt der Saison. "Solange ich den Titel nicht im Sack habe, habe ich gar nichts. Man weiß nie, was nicht noch alles passieren kann", mahnte der Red-Bull-Pilot zur Vorsicht. "Natürlich ist es sehr schön, so einen Vorsprung zu haben und man kann sich dadurch ein bisschen sicherer fühlen", verriet Vettel. "Aber ruhen darf man nicht. Man muss bis zum Ende hart kämpfen", erklärte der Deutsche gegenüber der Kleinen Zeitung. Dass der 24-Jährige sich noch nicht zurücklehnen sollte, das bekräftigt auch die Konkurrenz.

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh schickte eine Kampfansage in Richtung WM-Leader und erklärte, dass seine Piloten nicht aufgeben werden, bis der Taschenrechner ihnen in Sachen Punkterückstand das Ende der Aufholjagd aufzeigen würde. "Man kann in der momentanen Situation nicht aufgeben. Soweit ich weiß, sind noch sieben Rennen zu fahren und wir können sie alle gewinnen", meinte der Brite. Es sähe so aus, wie wenn McLaren und Ferrari aufgeholt hätten - immerhin konnte Red Bull nur zwei der letzten sechs Rennen gewinnen. In der Formel 1 sei Erfolg eben nicht planbar. "Ich habe gelernt, dass kontinuierlich zu siegen, äußerst schwierig ist", so Whitmarsh.