Wäre es in dieser Saison erneut zum Stallduell zwischen Robert Kubica und Vitaly Petrov gekommen, so hätte der Pole mit Sicherheit kein so leichtes Spiel gehabt, wie noch 2010, im Debütjahr Petrovs. Das ist die Meinung von Lotus-Renault Chefingenieur Alan Permane, der die verbesserte Arbeit des Russen jeden Tag hautnah bestaunen kann. Darf man dem Techniker glauben, so wäre die Lücke zwischen dem osteuropäischen Fahrerduo diese Saison weitaus kleiner gewesen, als noch in der Vergangenheit.

Durch den schweren Rallye-Unfall von Robert Kubica im Februar, lässt sich über das Kräfteverhältnis der beiden Piloten momentan nur spekulieren. Ein Datum für die Rückkehr Kubicas steht noch nicht fest, die Karrierefortsetzung scheint weiter ungewiss. Mit Ersatzspieler Nick Heidfeld mitzuhalten, bereitet Petrov bislang keine allzu große Mühe. Auch wenn die beiden Lotus-Renault-Piloten auf der Strecke oft ebenbürtig aussehen, führt der Russe im Qualifying-Duell gegen den Deutschen mit 8:3 - Heidfeld hat bisher allerdings zwei WM-Zähler mehr geholt. Im Vergleich zum Vorjahr, sei bei Petrov aber trotzdem ein ganz klarer Leistungsanstieg zu erkennen.

Abu Dhabi 2010 als Wendepunkt

Im finalen Lauf 2010 hielt Vitaly Petrov in Abu Dhabi das ganze Rennen über Fernando Alonso und Mark Webber hinter sich - großer Profiteur war am Ende Sebastian Vettel, Foto: Sutton
Im finalen Lauf 2010 hielt Vitaly Petrov in Abu Dhabi das ganze Rennen über Fernando Alonso und Mark Webber hinter sich - großer Profiteur war am Ende Sebastian Vettel, Foto: Sutton

"2010 war Robert die meiste Zeit vor Vitaly, aber am Ende des Jahres fuhr er ein sehr gutes Rennen in Abu Dhabi", erinnerte sich Permane an den legendären Kampf seines Piloten mit Fernando Alonso im WM-Finale in der Wüste. Gestärkt durch dieses Erlebnis, hätte es 2011 daher wohl auch Kubica im anderen R31 schwerer gegen den Russen gehabt. "Als wir in Melbourne angekommen sind, fanden wir einen neuen Vitaly vor", so Permane über den Saisonstart in Australien, den der 26-Jährige gleich mit seiner ersten Podiumsplatzierung in der Formel 1 krönte.

"Er war wirklich voll konzentriert und hat über das ganze Wochenende hinweg keinen einzigen Fehler gemacht", so der Chefingenieur, der aus dem verbesserten Auftreten seines Schützlings in diesem Jahr schlussfolgerte: "Letztes Jahr war Robert viel schneller als er und Vitaly konnte nichts dagegen unternehmen. Auch dieses Jahr wäre Kubica vielleicht der Schnellere unserer beiden Piloten gewesen, aber ganz bestimmt nicht mit so viel Vorsprung."