Das Auto

Mit den Plätzen 13 und 14 in der Gesamtwertung, liegen die beiden Toro Rosso-Piloten Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari im Mittelfeld des diesjährigen Formel 1-Starterfeldes. Dabei wollte die Mannschaft aus Faenza in dieser Saison eigentlich weiter vorne liegen. Dass der Schweizer dabei vor dem Spanier liegt, hat hauptsächlich mit dem STR6, dem diesjährigen Boliden des Teams, zu tun. Vor allem in den Freien Trainings musste Alguersuari mit technischen Defekten an seinem Fahrzeug häufig zuschauen, während Sebastien Buemi eine Runde nach der anderen drehte und das perfekte Setup für sein Auto suchte. Mit einem Reifenschaden in Silverstone hat der 22-Jährige erst einen Rennausfall zu verzeichnen, während Teamkollege Alguersuari schon deren zwei auf dem Konto hat.

Jaime Alguersuari war bislang nicht immer auf der Strecke zu finden, Foto: Sutton
Jaime Alguersuari war bislang nicht immer auf der Strecke zu finden, Foto: Sutton

Dennoch ist der STR6 in dieser Saison nicht das langsamste und inkonstanteste Auto. So zeigte Sebastien Buemi in Ungarn, dass der Toro Rosso zu mehr in der Lage ist, als immer nur hinterher zu fahren. Vom vorletzten Startplatz aus ins Rennen gegangen, machte er im Rennverlauf insgesamt 15 Positionen gut und sammelte mit dem achten Rang immerhin noch vier WM-Punkte. "Das war eines meiner besten Rennen", freute sich der Schweizer im Anschluss. Weiter nach vorne ging es für die beiden Stammpiloten jedoch nie. An Force India und Sauber kam das italienische Team selten ran, die Plätze zehn und abwärts waren die Regel.

Team & Fahrer

Mit Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi hat das Team aber zwei solide und konstante Fahrer, die sich einander respektieren. Dabei war dies gar nicht selbstverständlich, denn mit Daniel Ricciardo stand lange Zeit ein Nachwuchsfahrer bereit, der mit den Hufen scharrte, um den schlechteren der beiden Stammfahrer zu ersetzen. Zu Saisonbeginn kündigte Dr. Helmut Marko bereits an, dass man bei fehlenden Leistungen eines Stammpiloten nicht lange warten wird, bis der junge Australier das Cockpit übernehmen darf. Nachdem Alguersuari in den ersten sechs Rennen punktelos blieb, stand Ricciardo angeblich schon in den Startlöchern, um den Spanier zu beerben.

Doch es kam anders: Nach zwei erfolgreichen Rennen in Kanada und Valencia, als Alguersuari jeweils auf den achten Platz fahren konnte und sich damit insgesamt acht WM-Punkte sicherte, war der Spanier plötzlich wieder zurück. Dennoch durfte Ricciardo in Silverstone sein Renndebut feiern: bei HRT. Red Bull stellte den 22-Jährigen dem spanischen Team als Leihgabe zur Verfügung, mit dem Hintergedanken, den jungen Australier auch im Renngeschehen zu beobachten und somit ein weiteres Urteil zu fällen. Ob er sich damit einen Gefallen getan hat, ist jedoch fraglich. Für die Einsatzfahrer Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi scheint das Druckmittel 'Ricciardo' damit vorerst vom Tisch zu sein, so dass sie befreit in die zweite Saisonhalbzeit starten können.

Ausblick 2. Hälfte

Ganz glatt lief es auch für Buemi nicht immer, wie hier beim Training am Nürburgring, Foto: Sutton
Ganz glatt lief es auch für Buemi nicht immer, wie hier beim Training am Nürburgring, Foto: Sutton

Stichwort 'zweite Saisonhälfte': Viel weiter nach vorne wird es für Toro Rosso kaum gehen - zumindest nicht in der Gesamtwertung. Mit 15 Punkten Vorsprung liegt Sauber-Pilot Kamui Kobayashi schon weit in Front. Einzig Adrian Sutil könnte von beiden noch abgefangen werden. Gleichzeitig sollten die Augen aber auch nach hinten gerichtet werden, denn mit Paul di Resta und Sergio Perez liegen gleich zwei Piloten unmittelbar hinter Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi.

Mit weiteren Updates kann die Mannschaft aus Faenza ihre Position in der Gesamtwertung bis zum Saisonende halten, sich vielleicht auch noch um einen Platz verbessern - mehr scheint derzeit nicht möglich. Mit weiteren fehlerfreien Rennen und Top-Ten-Ergebnissen können Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi derzeit zufrieden sein und somit Ausrufezeichen für die kommende Saison setzen. Mehr ist von Toro Rosso im weiteren Saisonverlauf leider nicht zu erwarten...