Dass Pirelli in den kommenden Rennen nicht mehr auf die harten Reifen setzen will, stand bereits fest. Nun erklärte Motorsportdirektor Paul Hembery, dass man 2011 nicht mehr zwingend mit weiteren Einsätzen der Komponente plane. Als Profiteur dieser Entscheidung könnte sich dann wiederum Ferrari herausstellen - der Wagen der Italiener kommt bekanntlich am besten mit den weicheren Pneus zurecht. In Sachen Aufholjagd auf Red Bull, könnte sich das für Fernando Alonso als kleiner, aber feiner Vorteil erweisen.

"Ich glaube nicht, dass wir die harte Mischung noch einmal sehen", meinte Hembery, der erklärte: "Ich denke, sie ist wahrscheinlich zu hart und die mittlere Komponente erweist sich für die aggressiveren Strecken bisher auch als standfest genug. Ich glaube also nicht, dass wir den Weg mit den harten Reifen wählen werden." Im nächsten Jahr könnte die harte Mischung vor diesem Hintergrund dann sogar ganz aus dem Reifenaufgebot der Italiener verschwinden und dafür lieber eine neue Mischung eingeführt werden, die die Brücke zwischen dem mittleren und weichen Gummi schlagen soll.

Neue Mischung soll kommen

Sonnige Zeiten für Paul Hembery - Pirellis Einstand in der Formel 1 scheint geglückt, Foto: Sutton
Sonnige Zeiten für Paul Hembery - Pirellis Einstand in der Formel 1 scheint geglückt, Foto: Sutton

"Nächste Saison wird die Medium-Mischung wahrscheinlich der harte Reifen sein. Dafür werden wir wahrscheinlich noch irgendetwas zwischen weich und medium einführen", so Hembery. Der Zeitabstand zwischen den jeweiligen Mischungen solle aber weiterhin ungefähr eine Sekunde betragen. "Der Unterschied zwischen den extrem weichen und den weichen Reifen ist zum Beispiel genau richtig. Man hat eine Sekunde Zeitvorteil, ist aber durch den Abbau und in Bezug auf den Gebrauch klar eingeschränkt", meinte der Pirelli-Chef, der anfügte: "Wenn wir das zwischen einem neuen mittleren und harten Reifen nun wiederholen können, sind wir sehr gut aufgestellt."

Zu jeder Strecke jeweils passende, unterschiedliche Reifenarten mitzubringen, sei aber auch weiterhin der Plan des Herstellers, um so immer ein Optimum an Spannung liefern zu können. "Ich denke, wir müssen das schon alleine deswegen machen, weil die Strecken wieder wirklich unterschiedlich sind. Nur auf den Straßenkursen gibt es noch Ähnlichkeiten, allerdings gibt es auch dort Fragezeichen - wie in Singapur beispielsweise den Regen bei Nacht. Das wird faszinierend", freute sich Hembery.

Die Herausforderung Formel 1 sei für Pirelli groß, aber auch gleichermaßen spannend. "Meiner Meinung nach, werden noch ganz andere Szenarien auf uns zukommen und wir werden versuchen, uns allen Herausforderungen zu stellen", erklärte der Pirelli-Mann. Bisher sei der Einstand in der Königsklasse gut verlaufen. "Pirelli muss hocherfreut sein und ich denke, dass das Team einen großartigen Job gemacht hat. Wir hatten nur sehr wenig Zeit, um fertig zu werden, limitierte Tests und vor dem Hintergrund all dieser Beschränkungen, haben wir ein großartiges Produkt geliefert und etwas zum Spektakel an den Wochenenden beigetragen."